Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1, Oberkursus)

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Nationen zusammen, und man konnte die mannigfaltigsten Sprachen 
hören. Hier fanden Volksversammlungen, sowie Spiele und 
Gladiatorenkampfe statt. Nichtstuer und Proletarier hielten sich 
hier m Menge auf. Das Forum war von prächtigen Bauwerken 
umgeben (Taf. 18), von denen der Rundtempel der Vesta 
mit dem ewigen Feuer, der hochliegende Dioskurentempel, die 
zu Gerichtsverhandlungen dienende Basilika Julia, der eintoriqe 
Bogen des Tiberius, die Tempel des Vespasian und der 
üoncotdifl, der dreitorige Triumphbogen des Septimius 
Severus und der Tempel des Julius Cäsar hervorragten. 
Vor dem Tempel des Vespasian und der Concordia befand sich auch 
eme große, mit den Schnäbeln eroberter Schiffe und mit Bildsäulen 
geschmückte Rednerbühne, auf der der Redner mit seinem Gefolae 
Platz nahm?) a 
^ Das Forum war durch eine winkelige Strafe mit dem 
kapitolinischen Hügel verbunden, auf dem das Kapitol oder 
die Stadtburg und der Tempel des Jupiter standen. 
In der Kaiserzeit wurden nördlich vom Forum Romanum 
mehrere andere Plätze angelegt und mit außerordentlicher Pracht 
ausgestattet. ^ In ihrer Mitte erhob sich gewöhnlich ein Tempel, 
während sie rings von Säulenhallen umgeben waren. Die gro߬ 
artigste Anlage war das Forum Traiani. 
Wie die Griechen liebten auch die Römer Feftfpieke. Die 
szenischen Spiele waren Aufführungen römischer oder ins 
Lateinische übersetzter griechischer Dramen. Das römische Theater 
war dem griechischen ähnlich. Das halbkreisförmige Gebäude, das 
die stufenförmig aufsteigenden Sitzplätze für die Zuschauer enthielt 
(ul9- 8), hatte kein Dach, konnte aber mit Tüchern überspannt werden. 
Beliebter als die Theateraufführungen waren die Zirkus- 
spiele. Sie fanden in dem Zirkus Maximus (S. 77) statt. 
war 600 m lang und gegen 100 m breit. An den Langseiten 
befanden sich terrassenförmig ansteigende Sitzplätze, die zur Zeit 
Cäsars 150000, im 4. Jahrhundert n. Chr. 350000 Zuschauern Raum 
boten. Die Wettrennen wurden von Viergespannen ausgeführt. 
Je ^ mehr die öffentliche Sittlichkeit zurückging, desto größer 
wurde die Schaulust des Volkes. Es verlangte nach aufregenden 
Vorführungen. In allen größeren Städten wurden darum 
prächtige Amphitheater erbaut. Sie hatten eine runde oder 
elliptische Arena (Sandplatz) und waren von aufsteigenden Sitz¬ 
plätzen umgeben. Besonders beliebt waren die Fechterspiele. 
In diesen kämpften Gladiatoren miteinander, die in 
*) Nach den Schiffsschnabeln (rostra) erhielt die Rednertribüne den 
Namen Rostra.
	        
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