268 Das 35. Capitel.
Aegyptische Koͤnig, dieses fremde Volk moͤchte sich
einmal wider ihn empoͤren. Er beschloß also, er
nach und nach auszurotten, und befahl, daß all⸗
Israelitische Knaͤblein gleich nach ihrer Geburt er⸗
saͤufet werden solten.
Was trug sich bey dieser Gelegenheit zu?
Die koͤnigliche Prinzeßin sahe einmal ein solched
Knaͤblein in einem Kaͤstchen in dem Flusse liegen,
ließ es aus Mitleiden aufheben, und es erziehen.
Dieß war Moses, der wegen eines begangenen
Mordes nachmals aus Aegypten fliehen muste, aber
in seinem goten Jahre von GOtt Befehl erhielt,
die Israeliten von der Aegyptischen Dienstbarkeit
zu befreyen.
Wie geschahe solches ?
Der Koͤnig wollte anfaͤnglich von dieser Freylas⸗
sung nichts wissen, daher allerley schwere Plagen
über das Koͤnigreich kamen, bis er sich endlich ent⸗
schloß seine Einwilligung zu dem Auszuge dieses
Volkes zu geben. Kaum war der Auszug vor sich
gegangen, so gereuete ihm solches wieder, er setzte
ihnen also mit einem Kriegsheere nach, und hohle⸗
te sie an dem rothen Meere ein. Allein die Israe
liten giengen trocknes Fußes durch das Meer, und
der Koͤnig ersoff mit seiner ganzen Armeo.
Wo zogen sie von da weiter hin?
Moses wollte sie nach Canaan fuͤhren, weil sie
aber in den Arabischen Wuͤsteneyen haͤufig wider
GOtt murreten, und ihm ungehorsam waren, so
wur den sie in diesen Wuͤsteneyen so lange herum ge⸗
fuͤhret,