Full text: Grundriß der Weltgeschichte

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8 8—9. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. 
Ionischen ftöitig Nabonedus ober Belsazar nnb machte Baby¬ 
lonien zu einer persischen Provinz (538). 
§ 9. 
5. Das Zenbvolk: Die Meber nnb bie Perser. 
1*. Außer den Jnbern gehört zu ben Ariern (§ 4, 1) bas 
nach seiner heiligen Sprache, bem Zenb, benannte Zendvolk. 
Auch bieses Volk war ber Sage nach aus ber (Segenb östlich 
bes Aralsees südwärts gewandert und hatte sich bauu im Hoch¬ 
laube Iran zwischen bem Kaspisee uub bem inbischen Meer 
niebergelassen. Meber und Perser sinb bie wichtigsten Zweige 
bes Zeubvolkes. 
2*. Religions- uub Gesetzeslehrer ber iranischen Arier 
ist Zoroaster (um 1300 v. Chr.). Seine Lehre ist in ben 
heiligen Schriften enthalten, welche Zenb-Avesta, b. i. leben- 
biges Wort, genannt werben. Das Eigentümliche bieser Reli¬ 
gionslehre ist ber sogenannte Dualismus. Es werben nämlich 
zwei Grundwesen angenommen: Ormuzd, ber Herrscher bes 
Lichtreiches, uub Ahriman, ber Herrscher ber Finsternis. Die 
guten Menschen, b. h. bie Ormuzbbiener, müssen-burch Reinheit ber 
Gesinnung uub bes Hanbelns sich bewähren und gegen Ahri¬ 
mans Reich ber Lüge kämpfen. Die Anhänger der Lehre Zo- 
roasters, zu welchen jetzt noch bie Parsi in Vorberinbien nnb 
Persien gehören, verehren das Feuer als Sinnbild der Reinheit. 
A. Die Meder. 
3*. Die Meder, bie östlichen Nachbarn ber Assyrer, stan¬ 
den lange Zeit unter assyrischer Herrschaft. Im Jahre 710 be¬ 
freiten sie sich unb gründeten das Met) er reich mit der Haupt¬ 
stadt Ekbatana unter dem durch seine Gerechtigkeit und Klug¬ 
heit berühmten König Dvjoces. Sein Nachfolger Phraortes 
unterwarf die Perser. König Kyaxares zerstörte gemein¬ 
schaftlich mit den Babyloniern die Stadt Ninive und fügte alles 
Land östlich des Tigris zu seinem Reiche (606; § 8, 3). Unter 
seinem Sohne Astzages ging die Herrschaft der Meber auf bie 
Perser über (558). 
B. Die Perser. 
4. Die Perser wohnten siiblich von ben Assyrern bis 
zur Ostseite bes persischen Golfs. Ihre ältere Hauptstabt war 
Pasargabä, die Begräbnisstabt ihrer Könige hieß Persepolis, 
beibe Stäbte in ber südlichen Landschaft Perfis; die Residenz 
der späteren Könige war Susa in der Landschaft Susiana,
	        
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