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«ater den König Wilhelm I., auf dem Schlachtfelde. Dieser überreichte
chm ben Lrden „Für das Verdienst", den ihr auf dem Bilde des Kron¬
prinzen letzt.
^ Im Jahre 1870 erklärte Frankreich den Krieg gegen Preußen.
net dieses alle seine Soldaten zusammen, und auch die anderen
deuttchen Staaten thaten es, um Preußen zu helfen. Die Deutschen
rampsteu tapwr für ihr Vaterland. Der Kronprinz befehligte ein Heer
das gegen 100 000 Mann stark war. Mit diesem besiegte er die Fran¬
zosen bei Weißenburg und Wörth. Dadurch wurden die Franzosen
verhindert, nach Deutschland zu kommen. Unserm Vaterlande wurde
viel Elend und Jammer erspart. Dann marschierte der Kronprinz
weiter nach Frankreich hinein. Großen Ruhm erwarb er sich in der
Schlacht bei Sedan (2. September 1870), in der Kaiser Napoleon und
sein ganzes Herr gefangen genommen wurden. Im Kriege zeigte er sich
stets mild und gütig gegen feine Feinde.
Vertiefung. 1. Der Kronprinz hätte im Kriege 1864 es weit bequemer
haben können als die Soldaten, er hätte z. B. im Wagen fahren können, wenn
die anderen marschierten. Warum wollte er das nicht? Ein tüchtiger Soldat
muß im Kriege Hunger und Durst, Kälte und Hitze, auch große Müdigkeit er¬
tragen, denn nur durch große Anstrengung kann ein Sieg errungen werden.
2. Nach welcher Himmelsrichtung liegt Österreich? (Es besteht aus vielen
Ländern, das Land, in welchem die meisten Schlachten geschlagen wurden, heißt
Böhmen.) Zeigen! Warum fiel es damals dem Kronprinzen so schwer, in den
Krieg zu ziehen? Wie ihm, so ging es auch Tausenden von preußischen Sol¬
daten; sehr viele waren verheiratet und mußten Frau und Kinder zu Hause
lassen. Kann aber der Soldat wissen, ob er seine Angehörigen noch einmal
wiedersieht? Da mag wohl mancher Soldat sich mit dem Gedanken getröstet
haben; „Auch dem Königssohn geht es nicht besser als mir." Damals sang
ein preußischer Soldat, der auch von Frau und Kindern weg in den Krieg ge¬
zogen war:
Es steigt der Kronprinz auf sein Roß,
Der ritterliche Held,
Und sprengt von seiner Ahnen Schloß
Als Führer in das Feld.
Du Wehrmann mit der starken Faust,
Die kühn den Kolben schwing!,
Wenn rings der Schlachtenruf erbraust,
Der Mark und Bein durchdringt
Die Kronprinzessin weint und bangt, | Mahnt seufzend dich auf stiller Wacht
Er scheidet voller Leid; — An Weib und Kind dein Herz —
Sein Sohn, sein Liebling ist erkrankt, ! So denk in solcher bangen Nacht
Und er muß fort zum Streit. | An deines Führers Schmerz. (W.Petsch.)
Welches Beispiel giebt uns hier der Kronprinz? (Wessen Vater müßte
jetzt Soldat werden, wenn Krieg ausbräche? Wen müßte er verlassen? Warum
muß ein treuer Soldat Frau und Kinder verlassen?) In welcher Schlacht
zeichnete sich der Kronprinz besonders aus? Was erhielt er zur Belohnung?
Zeige den Orden.
3. Gegen welches Land kämpften die Deutschen im Jahre 1870? Nach
welcher Richtung liegt Frankreich von uns? Die Deutschen dachten nicht
daran, gegen Frankreich Krieg zu führen, aber die Franzosen wollten durchaus