Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3)

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Griechische Geschichte. 
ein peloponnesisches Heer wider Theben heran. Mit 6000 Mann 
trat Epaminondas den 14000 bei Leuktra (südlich von Theben) 
entgegen (371). Er gab seinem linken Flügel eine Tiefe von 
50 Mann und warf sich mit diesem voller Wucht ans den gegen- 
überstehenden rechten Flügel der Spartaner, die wie immer 
12 Mann tief aufgestellt waren, während die übrigen Teile seines 
Heeres sich mehr verteidigend verhielten. (Schiefe Schlachtordnung.) 
Der Kampf war hartnäckig. Der spartanische König selbst fiel. 
Epaminondas errang einen vollständigen Sieg, und die Vaterstadt 
war gerettet. 
Viermal zog Epaminondas, nun von vielen Bundesgenossen 
umgeben, in den Peloponnes. Spartas Machtstellung wurde völlig 
zertrümmert. Die Stadt selbst zu erobern, mißlang. Aber Mes¬ 
senien wurde wiederhergestellt, und im südlichen Arkadien als 
Trutzstadt wider Sparta Megalopolis erbaut. Im Jahre 362 
gelang es Agesilaus, ein neues stärkeres Heer aufzubringen. Mit 
diesem kämpfte er gegen Epaminondas in der Schlacht bei Man- 
tinZa (in Arkadien). Aber der Sieg ward wiederum dem großen 
Thebaner zu teil, der ihn freilich mit seinem Leben erkaufen mußte. 
Pelopidas, der mehrere Feldzüge nach Thessalien und Macedonien 
unternommen hatte, war schon zwei Jahre vorher in einem Treffen 
gefallen. — Nach Epaminondas' Hingang zerfiel die thebanische 
Macht. Nun war kein Staat mehr in Griechenland vorhanden, 
der den anderen gegenüber die Führerstellung hätte einnehmen und 
zum Schutz und Schirm wider auswärtige Bedränger hätte dienen 
können. Diese Zerrüttung des Landes nutzte der kühne und kluge 
Herrscher Macedoniens aus. 
Vierter Zeitraum. 
Die macedonische Zeit. 
§ 13. König Philipp von Macedonien (359—336). 
1. Macedonien. Die Bevölkerung stand allem Anschein nach 
in Abstammung und Sprache den Griechen nahe. Sie trieb Vieh¬ 
zucht und Ackerbau und lag, und dies war vor allem der kriege¬ 
rische Adel, gern dem Weidwerk ob. Das Land hatte immer viel 
durch Thronstreitigkeiten und feindliche Einfälle zu leiden; die 
Grenzlande, sogar die Küsten waren in den Händen der Fremden.
	        
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