Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

Alte Griechische Geschichte. 237 
vernehmen auch von großen Abenteuern und Kriegsunterneh¬ 
mungen, durch welche die vereinzelten griechischen Stämme 
wenigstens auf einige Zeit vereinigt wurden. So holte die 
Heldengesellschaft der Argonauten aus Kolchis (wo?) das 
goldene Vließ, und um 1200 belagerte Agamemnon 
zehn Jahre lang mit vielen königlichen Genossen Jlium 
oder Troja, Priamus Stadt, des lanzenkundigen Königs 
(S. 70). Der unsterbliche Homer hat in seiner Jlias 
einige Tage aus diesem Kampfe und seine Helden Achilles 
und Hektor, Odyssens u. a. besungen — auch die 
gefahrvolle Rückkehr des letztern in der Odyssee geschildert. 
In der eigentlich geschichtlichen Zeit treffen Hellas und 
Asien wieder zusammen; die Kämpfe der Hellenen mit den 
Persern machen die Glanzseite ihrer Geschichte aus: merke die 
Landschlacht bei Marathon 490, die Verteidigung der 
Thermopylen durch den spartanischen König Leönidas und 
die Seeschlacht bei Salamis 480 als die herrlichsten 
Zeugnisse griechischer Tapferkeit. Aber nachdem jene Gefahr 
glücklich abgewandt, fingen die Hellenen an, unter sich uneins 
zu werden. Besonders herrschte Eifersucht zwischen den beiden 
mächtigsten Städten und Staaten: Athen, dem Solon, 
und Sparta, dem Lykurg Gesetze gegeben. Endlich kam es 
sogar zwischen ihnen und ihren Bundesgenossen zu dem pelo- 
pounesischen Kriege 431 — 404. Beide Staaten sind 
hernach geschwächt; um so leichter erhebt sich Theben durch 
seine großen Männer Epaminondas und Pelopidas 
eine Zeit lang zur ersten Macht. Unterdessen hat Phi- 
lipp, König von Macedonien, seine Macht immer mehr 
verstärkt und besiegt endlich die Griechen bei Chäronea 
338. Von seinem großen Nachfolger Alexander erzähle 
nach S. 62. Nach seinem Tode suchten sich die Griechen 
wieder zu befreien, und es bildeten sich zwei große Vereine, 
der achäisehe und ätolische Buud. Endlich mischten sich 
auch hier die Römer ein, machten dem macedonischen Reiche 
ein Ende, behandelten aber hernach auch die Griechen so her- 
risch, daß diese zur verzweifelten Gegenwehr schritten. Doch 
der Sieg blieb ihnen nicht. Ihre damalige Hauptstadt Ko- 
rinth wurde 146 zerstört, und ihr Land unter dem Namen 
Achaja römische Provinz. 
In einer andern Beziehung blieben aber die Griechen 
Sieger. Die Römer bildeten sich nach ihrer Literatur, nach
	        
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