Numidien. Mauretanien, West-Aethiopien.
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Caesarea benannt (j. Scherschel). Sie blieb die Hauptstadt der seit
der Einverleibung in das römische Reich 42 n. Chr. wieder gesonderten
Osthälfte der neuen Provinz (des früheren numidischen Anteils), welche
davon den Namen Mauretania Caesariensis erhielt, wie die West¬
hälfte, das ursprüngliche Maurenland Maur. Tingitana genannt
wurde nach ihrer Hauptstadt Tingis (j. Tandja, vulg. geschr, Tanger),
ebenfalls einer altphoenikischen Hafenstadt,1)
1) Andere bedeutende, noch bestehende Städte Mauretaniens in M. Caes.
Sitifi, j. Setif, Igilgili Djidjeli, Saldae Budjaja (vulg. Bougie), Icosium Alger,
Cartenna (phoen. Karthaim „Doppelstadt“) Tenez; in M. Ting.: Russaddir
Mlila, Zilis Arzilla, Lixus Ruinen am Fl. Lukküs. Die zahlreichen mit
Büs- beginnenden phoenikischen Seestädte sind benannt von ihrer Lage an
Vorgebirgen (hebr. rösch „Kopf“).
Westliches Aethiopia.
128. Küste. Ueber die weitere, von den Römern nur vorüber¬
gehend überschrittene, von ihren Ansiedelungen aber nie erreichte Süd¬
grenze Mauretaniens am Atlas hinaus ist nur die Küste von den
Karthagern erforscht und nur an einzelnen Stellen zu Handelszwecken
besiedelt worden.1) So erreichten sie über den an Krokodilen und
Flusspferden reichen Fluss Chremetes oder Stachir (j. Senegal) die von
einer dichten Negerbevölkerung2) bewohnten Tiefländer.3)
Durch diese Fahrten wurden auch die mit ihren hohen Berggipfeln
selbst von der Continentalküste aus sichtbaren Inseln bekannt, welchen
das Altertum wegen ihres herlichen Klima’s und der Ueppigkeit der
Vegetation den Namen der „glücklichen“ (Mcckuqwv vijGov, Insulae
fortunatae) gab; phoenikische Niederlassungen auf ihnen sind höchst
wahrscheinlich, obwohl nicht bezeugt; spätere römische Colonisations-
pläne kamen nicht zur Ausführung, dass aber zwischen ihnen und dem
römischen Hispanien lebhafter Verkehr bestand, bewiesen die ausschliess¬
lich in lateinischer Form uns überlieferten Namen der einzelnen Inseln,
unter denen Canaria seit der neuen Entdeckung im 14. Jahrh. wieder
angewendet und auf die ganze Gruppe übertragen worden ist,
J) Namentlich das Inselchen Kerne (phoen. Keren „Horn“, j. Agadir)
am Vorgebirge des grossen Atlas.
2) Als Mischvölker auf der Grenze der schwarzen (aethiopischen) und
der libyschen Race sind die in den alten Berichten in diese Gegend ge¬
setzten sogen, „hellen und roten Aethiopen“ (Asvxcu&ionsg, Äid-.nvoQcuou),
als Vorfahren des jetzt als Pulo, Fulbe oder Felläta bekannten Volkes von
braunroter Hautfarbe anzusehen.
3) Der Berg ©fwj/ o/rj^a (Götterwagen), letzter von der karthagischen
Flotte unter Hanno (um 500?) erreichter Punkt, über den auch die Kenntnisse
der römischen Periode nicht hinausreichen.