§. 85. Scandinavien. 127
Deutschen, von welchen letzteren sich auch Colonien besonders
bei Saratow und Sarepta an der Wolga sowie an der Nord¬
küste des schwarzen Meeres besinden. Den westlichsten Theil der
Ebene, von Grodno südwärts bis an die Karpaten, haben die
slavischen Polen inne.
B. Getrennte Gebirgsliinder.
§. 85. Scandinavien.
Vom Cap Lindesnäs, westlich von Christiansand, steigt
das Hochland Norwegens sehr bald zu 13—1600m auf. Es be¬
steht aus einzelnen, durch tiefe Thäler und Schluchten getrennten
Hochebenen, auf welchen sich vielfach Gebirge erheben (Fjällen
oder Fjeldene), deren Spitzen Tin de (Gipfel oder Nadel n)-
heißen, und welche häufig mit Schneefeldern (Fonds) und Glet¬
schern (Jökul oder Iisbrä) bedeckt sind. Da sie überall,
namentlich nach Westen über Bergen und Throndheirn, steil
abfallen, so bilden die zahlreichen Flüsse hohe Wasserfälle (Foß),
die meist mehrere hundert Meter herabstürzen. Das Meer bildet
eine Menge von Fjorden oder schmalen Meerbusen (z. B..
Christiania-, Harbanger», Sogue-, Thronbheim-Fjorb) und
Scheeren ober Skären, b. H. Inseln, Halbinseln uub Klippen.
— Die bebeutenbsten Höhen sinb ber Sneehättan im Dovre-
f jelb 2300m, ber Skagastöl-Tind 2400m und der Store
Galdhöpiggen (Nmesfjeld) 2600m hoch, beide im Iötun -
fielt) (d. H. Niefengebirge). — Quellen des Glommen, dessen
Nebenfluß Lougeu (au) in einem 650m tiefen Spalt das Hoch¬
land quer durchschneidet, unb Ljusna, außer ben §. 25 ge¬
nannten Flüssen. Anbau ist nur an ben Fjorben unb in ben
Thälern (Daten) möglich; ber Getreidebau steigt bis 650 mr
bas Nadelholz bis 970m, die Birke bis 1150m, unb die Region
ber Gebirgskräuter bis 1800m abs. Höhe auf. Auf Kupfer wird
zu No er aas, auf Silber zu Kongs ber g, auf Eisen zu Ar enb al
gebaut. Viehzucht und Fischerei werden am meisten betrieben.
Nach Schweden hinein fällt bas Hochlanb in weiten Ter¬
rassen ab, bie sich bis zu dem Ost-Eude des Stör- und Sil-
jans-See's und bis zum West-Ende bes Mälar-See's ans-
breiten. Diese Abhänge sinb zum Theil bewaldet, reich an Eisen,
aber arm an Getreide, dessen Stelle Hafer unb Kartoffeln ersetzen.
Die Küstenebene im O. des bezeichneten Gebirgsabfalls ist frucht¬
bar und hat vortreffliches Eisen bei Danemora im N., Silber
bei Sala im W. von Upsala, Kupfer bei FLlnn. — In die
südliche Verlängerung Schwedens zweigt sich ein niedriger Aus-