§. 40. Das südliche Hochland mit seinen Stufenländern. 67
450 Km. lang ist. Sie haben harten Thonboden und zur Regenzeit
treffliche Viehweiden. Die Küsten-Ebene ist schmal, niedrig und
stellenweis fruchtbar; die Bayen, welche in dieselbe einschneiden (St.
Helena-, Tafel-, falsche, Algoa-Bay rc.). sind fast alle ungeschützt.
Die capifche Halbinsel enthält an ihrem Nord-Ende den Löwen-,
Teufels- und Tafelberg, 1100m H., ihre Südspitze ist das
Vorgeb. der guten Hoffnung; die südlichste des Erdtheils, das Na-
delcap ode?C. Ag ulh as, liegt südöstlich davon. In dem östlichen
Theil dieses Süd-Endes von Afrika wohnen etwa S. von Zam-
befe die Kaffern und die ihnen verwandten Beetjuanen, die
Viehzucht und Ackerbau treiben und vortreffliche Metallarbeiter sind.
Den westlichen Theil nehmen die nomadisirenden Hottentotten
ein; die ihnen ähnlichen wilden Buschmänner leben von Jagd
und Raub. Christliche Missionare haben sich sowohl in den Ge-
birgsrändern wie in der Ebene niedergelassen, z. B. zu Litäku
und Griquastadt. Südlich vom Orangefluß haben sich Europäer,
besonders Holländer, festgesetzt, beschäftigen sich mit Viehzucht,
.Weinbau (Cap- ober Constantia-Wein) und Getreidebau. Das
Capland ist seit 1847 von den Engländern bis zum Orange¬
fluß erweitert worden und zählt aus 9200 HD Ml. 720.000 E. Die
Hauptstadt ist die Cap stadt, 30.000 E. Eine zweite Colonie
besitzen die Briten am Ost-Abhange der Drachenberge auf der
Kaffernküste, Natal, 880 □ Ml. groß, mit 300.000 E.; Hptst.
Pieter-Maritzburg. Außerdem gehört ihnen ein Theil des Kaffern-
Landes und das sogen. Griqua-Land; ebenso feit kurzem
die Transvaal'sche Republik.
Anmerkung. Zwischen den beiden Qnellströmen des Orange¬
flusses, dem Nu- und Ky-Garip, haben sich seit 1845 Holländer an¬
gesiedelt, die aus dem Capland ausgewandert sind. Sie bilden seit
1854 die als unabhängig anerkannte Orangefluß-Republik, 2000
Ml. qroß, mit 50.000 E. Hptst. Bloemsontein. Nördlich vom Ky-
Garip oder Vaal-Flusse hatte sich noch ein zweiter holländischer Frei¬
staat gebildet, die TrauSvaal'sche Republik, 5300 □ Söil. groß mit
40.000 weißen Einwohnern und etwa 300.000 Schwarzen. Beide Staaten
haben fruchtbaren Boden mit reichen Getreidefeldern sowie starke Viehzucht.
2. Die Westküste nördlich vom Orangeflusse bis zum Cap
Negro ist flach, sandig und wafferlos. Der Gebirgsrand der
inneren wüsten Hochfläche enthält theilweis fruchtbaren Boden
und ist namentlich am großen Fischflusfe (Nebenfluß des Orange)
erforscht worden. Nieder-Guinea zwischen Cap Negro und
Lopez hat zum Theil hohes Uferlaud, an den Mündungen
der größeren Flüffe jedoch sumpfige, höchst ungesunde Niederungen.
' Das innere, noch wenig bekannte Ber g lan d ist großentheiks Steppe
und wird vom Coanza und Zaire (Lualawa) durchflossen, die weit
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