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Afrika. 
von 2° bis 13° südlicher Breite als Ebene dar von mäßiger Hebung, die sich 
gegen Westen wieder senkt und von mehreren großen Seen begrenzt wird: Der 
Schirwa, 15° s. Br., 9900 QKm (180 UM.), der Nyassa, 11—14° s. 
Br., 10,500 □Km (300 □ $?.), der Ujiji, [Ubschifcschi] oder Tanganjika, 
4—8° s. Br., 27,500 DKm (500 □ÜK.), der Lnta-Nsige oder Mwntan 
(Alb ert-Ny anz [s] a), vom Aeqnator durchschnitten, ostsüdöstlich davon der 
Ukerewe (Victoria-Nyauz [f] a), von 2|-0 s. Br. bis über den Aeqnator, 
gegen 77,100 □Km (1400 □ M.); letztere beiden die großen Speisebehälter 
des Bahr el Abiad. Nördlich vom fünften Parallel s. Br. erhebt sich 
eine Hochebene mit großen Seen, vermutlich der Südabfall des Plateaus vou 
Abyssiuieu und Kafa; dort steigen die Schneegipfel des Kilimandscharo (0115 m 
= 18,827;), Kignea (sonst Kenia genannt), Doengo Engai und zahlreiche 
andere Vnlkankegel empor. Die unbedeutenden Flüsse daselbst wenden sich fast 
ausschließlich dem indischen Ocean zu. 
Die Bewohner der Küste sind die schwarzen, mnhamedanischen Snaheli, 
die der arabische Im am von Maskat unterworfen hatte. Seit 1858 unab¬ 
hängiges Sultanat von Zanzibar sspr. Sansibars Residenz ist Zanzibar 
(etwa 80,000 E.), auf gleichnamiger Insel, die früher dieser ganzen Küste den 
Namen Zaugnebar gab. 
c. Das Kaffernland. 
Die südliche Hälfte der ganzen Ostküste vom Cap Delgado bis an die Cap- 
Kolonie, mit ihrem südlichen Drittel schon in der gemäßigten Zone. Im Innern erhebt 
sich der Rand der Hochfläche in einzelnen Gipfeln bis gegen 3250 ra (10,000'), 
von dem Zambezi (d. h. Fischfluß), desseu oberer Lauf, von Livingstone entdeckt, 
Liambey oder Sescheke heißt, in der Lupataschlucht mit gewaltigen Strom- 
schnellen durchbrochen. Auf dem Hochlande (20|-0 s. Br.) mitten im Continent der 
fischreiche Ngami-See (770 □ Km — 14 □ M. Flächeninhalt, also um die Hälfte 
mehr als der 523 □Km — 9^ □M. große Bodensee). Auf dem Wege zur Cap- 
stadt (13,300 Km — 1800 M.) durchwandert man bis hart an die Ufer des Oranje 
die fast wasserlose südasrikauische „Sahara", die Wüste Kalahari, bewohnt von 
Buschmännern und den Bakalahari, Volk der Kalahari. Die Herrschaft wird an der 
ganzen tropischen Küste von den Portugiesen beansprucht. Der Strich in der 
gemäßigten Zone, innerhalb dessen sich die englische Kolonie Natal oder Victoria 
(40,000 □Km — 840 □M., mit 290,000 E.) befindet (genannt von Vasco 
de Gama, der am Weihnachtstage 1497 hier anlangte), hat ein gesundes Klima. 
Die Bewohuer siud von den Arabern Kassern (d.h. Ungläubige) genannt 
worden. Sie sind überaus kriegerisch, abgehärtet, grausam und in beständigem 
Vernichtungskriege gegen einander begriffen, wie denn die Zulu erst in diesem 
Jahrhundert gegen | Mill. mit ihnen verwandter Betschnanen hingeschlachtet 
haben. Vou Farbe siud sie schwarzbraun, von kräftigen Formen. 
Portugiesische Ortschaften sind: Mozambiqne, auf einer Sandinsel, an der schmälsten 
Stelle des nach ihr benannten Kanals; Sitz des General-Gouverneurs. Nach ihr ist 
die qanze Küste nördlich vom Zambezi genannt, wie der südliche Strich nach der Kolonie 
Sofala. Von der gleichnamigen Bai etwa 301 Km (41 deutsche Meilen) landeinwärts, 
im ehemaligen Gebiete der Kaiser von Monomotapa, wurden jüngst die rätselhaften 
Ruinen von Zimbaoe (jetzt Zimbaby) dnrch Karl Manch ansgefnnden. 
Im Westen derNatal-Kolonie hat der Stamm der Boeren l^spr. Buhren, d. h. Banernj, 
das östliche Capland aus Abneigung gegen die Fremdherrschaft verlassend, 1854 den 
Oranje-Frystaat (etwa 110,000 ClKin = 2000 oM.), und 1852 jenseits des Flusses 
Baal (holländischer Name für den Ky-Garib, gelber Fluß), den Trans-Vaal'schen (etwa
	        
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