fullscreen: Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule

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Geising, Altenberg, Dresden u. Lauter. Bierbrauereien, für welche der 
Hopfen angepflanzt, meist aber aus Bayern u. Böhmen bezogen wird, u. 
Branntweinbrennereien gibt es in allen Städten u. in sehr vielen Dörfern. 
Endlich wird noch ein Erzeugnis des Pflanzenreiches zwar aus fernen 
Ländern zu uns gebracht, aber bei uns sehr fleißig u. kunstvoll verarbeitet, 
die Baumwolle. Die meisten Spinnereien, Webereien u. Bleichen dieser 
Art, in denen Jung u. Alt ihre Hände regen, u. in denen die jinnreichfien 
Maschinen in Bewegung gefetzt find, finden wir in u. bei Chemnitz, irrt 
Schönburgflehen u. im Voigtlande. — 
Thierreich. Nicht geringeren Fleiß verwenden die Bewohnei' unseres 
Vaterlandes auf die Verbesserung der Viehzucht. Das kräftigste Rindvieh 
trifft man im Voigtlande u. Erzgebirge an. Besonders zeichnet sich Sachsen 
durch feine Schafzucht aus, welche i. J. 1765 durch spanische Schafe ver¬ 
edelt worden ist. Von den landesherrlichen Schäfereien zu Stolpen, Lohmen, 
Hohnstein u. Langwolmsdorf hat sich diese veredelte RaJ/e über die meisten 
bedeutenden Schäfereien des Landes verbreitet u. liefert uns die berühmte 
sächsische oder Electoralwolle. Zittau, Bernstadt, Bautzen, Kamenz, Bi¬ 
schofswerda, GrJiain, Oschatz, Hainichen, Rofswein, Döbeln, Leisnig, 
Öderan, Stollberg, Kirchberg, Penig, Chemnitz, Glauchau, Crimmitschau, 
Werdau, Reichenbach find die Orte, in denen die Wolle zu den mannig- 
fachjten Tuch- u. Strumpfwaaren verarbeitet wird. Unsere Pferde kommen 
zwar grofsentheils aus dem Auslande (aus Holstein u. Mecklenburg): doch 
wird die Zucht brauchbarer inländischer Pferde von der Regierung selbst 
unterstützt u. beaufsichtigt. In Moritzburg ist seit 1830 eine Landbeschäl¬ 
anstalt. Schweine, welche ebenfalls nicht in hinreichender Menge vorhanden 
find, liefert uns das benachbarte Preussen, Böhmen, Bayern u. Altenburg. 
Große Heerden von Gänsen trifft man in der Umgegend von Leipzig u. in 
der Oberlaufitz. — Das Wild hat sich in neuerer Zeit bedeutend vermindert. 
Nur in dem Friedeioalde bei Moritzburg gibt es noch wilde Schweine; die 
Hirjche u. Rehe find jetzt selten; dagegen fehlt es nicht an Hafen. Von 
den Raubthieren kommen am meisten Füchse, Marder u. Iltise vor; in den 
getreidereichen Gegenden gibt es auch Hamster. In den Gebirgswäldern 
nisten Auer- u. Birkhühner, in den sumpfigen Gegenden Schnepfen u. wilde 
Enten. Als einheimische Raubvögel find bekannt: Sperber, Habichte, Falken 
u. Eulen. An Singvögeln ist in unfern Wäldern kein Mangel; aber nur 
in den mildem Gegenden tvohnt die Nachtigall, deren Stelle im Gebirge die 
Grasmücke vertritt. Die bei uns gewöhnlichen Fische find: Karpfen, 
Hechte, Schleien, Barben, Schmerlen, Elritze,seltener Aale, im Gebirge die 
Forellen; in dei'Elbe sängt man zuweilen auch Störe u. Welse, in der Mulde 
u. Elbe auch Lachse. Die Bienenzucht wird am meisten auf dem rechten 
Elbuser von Großenhain bis Kamenz u. in der Gegend von Naunhof, 
Grimma u. Nerchau betrieben. Perlenmuscheln enthält nur die weiße 
Elster bei Adorf u. Ölsnitz u. einige Nebenbäche. Die Zucht der Seiden¬ 
raupen ist noch im Entstehen.
	        
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