Kentrat-Afrika und die Weger-
öevötkerung.
Kurzer Klick ß«f die Geschichte der schwarzen Rasse*).
Die schwarze Rasse, speziell die Neger, ja selbst die Fulbe
haben nie Reiche von solcher Bedeutung und Dauer zu gründen
vermocht, wie die Azteken, Centralamerikaner und Peruaner. Die
Negerstaaten sind in ewiger Fluktuation begriffen, in alter Zeit
waren in Westasrika die Soninkie oder Serrakolets und Malinkie
oder Mandingos die Hauptmächte; erstere sind jetzt bedeutungslos
und es stehen nur noch die Mandingos und die Fulbe aus der
Bühne. Im Mittelalter gründeten die Berbern mit den Serrakolets
die Reiche Glanata und Melle. Viele Negervölker sind ganz ge-
schichtslos, es giebt aber selbst in der weißen Rasse ungeschichtliche,
roh gebliebene Stämme. Das aus Ostasrika stammende Hirtenvolk
der Fulbe drang, nach Barth, vor mehreren Jahrhunderten gegen
Westen vor, stürzte mehrere Negerreiche und gründete die Staaten
Massina, Gando, Sokoto und Adumua und erreichte im 16. Jahrh.
den oberen Senegal, wo es im 18., vermischt mit den Mandingos
und Joloffs ein großes westislamitisches Fulbereich stiftete, während
seine Aussendlinge zwischen Niger und Tschadsee das östliche Fulbe-
reich gründeten. 1848 rief sie ihr Haupt El Hadji Omar zu
einem Glaubenskampf gegen die heidnischen Neger und Franzosen
auf, der 1860 mit einem für letztere günstigen Waffenstillstand
endigte. Omar unterwarf hierauf bis zu seinem Tode 1864 eine
*) Nach Perty, Anthropologie II.