§ 32- Feuerkugeln. § 33. Sternschnuppen.
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aber in Sibirien sind Eisenmeteore bis zu 25000 kg Gewicht
gefunden worden, andererseits hat man aber auch staubfein
zerriebene Partikelchen, die in ihrer Zusammensetzung den
grossen Stücken gleichen, als sog. Meteorstaub auf dem
Polarschnee bemerkt.
Viel häufiger sind 2. die Steinmeteore, welche vorzugs¬
weise aus Kieselerde, Magnesia, Thonerde und Schwefel
mit Beimengung von Meteoreisen bestehen; die Verbin¬
dungen, welche sie bilden, kommen zum Teil auch auf der
Erde vor, zum Teil sind sie uns unbekannt, neue Elemente
sind indes bisher nicht aufgefunden. Ihre Farbe ist meist
grau oder grauschwarz, und fast immer haben sie eine schwarze
Schmelzrinde.
Man erklärt die Feuerkugeln als kosmische Massen,
welche ebenfalls die Sonne als das Centrum ihrer Bahn um¬
kreisen. Wenn sie auf derselben mit der Erde zusammen¬
treffen, so dringen sie mit der oben erwähnten grossen Ge¬
schwindigkeit in ihre Atmosphäre ein. Infolge ihres Wider¬
standes verringert sich die Geschwindigkeit des Meteors, durch
den Druck werden Licht und Wärme entwickelt, es bildet
sich eine Schmelzrinde, und stark erhitzte, mit abgerissenen
glühenden Schlackenteilchen vermischte Luft fliesst zu einem
feurigen Schweif hinter dem in rotierende Bewegung ge¬
ratenen Körper zusammen. Vermag das Meteor den Wider¬
stand der Luft zu überwinden, so durchquert es die Atmo¬
sphäre und setzt danach seine kosmische Bahn weiter fort; im
anderen Falle kommt es zum Stillstand und wird zur Erde
herabgezogen. Zufolge der sehr ungleichen Temperatur des
kalten Kernes und der glühendheissen Rinde platzen dabei
die schlecht leitenden Steinmeteore unter lautem Knall in eine
grosse Anzahl von Sprengstücken.
Sehr genau beobachtet ist der Meteoritenfall vom 3. Februar
1882 bei Mócz in Siebenbürgen. Das Zerstreuungsgebiet war 3 km
breit und 15 km lang, und die Anzahl der Sprengstücke wurde auf
2000, ihr Gesamtgewicht auf 245 kg geschätzt.
Überaus heftig waren die Explosionserscheinungen, welche den
Meteoritenfall von Madrid am 10. Februar 1896 begleiteten; gegen
5000 Personen wurden durch die Explosion verletzt, trotzdem dass
die Hauptmasse des Meteors in Staub und Gas verwandelt wurde.
Infolge der starken Detonation sprangen am 30. Januar 1868
bei Pultusk in Russisch-Polen die Fensterscheiben in den Häusern.
§ 33. Sternschnuppen.
Sternschnuppen sind hell aufleuchtende Funken mit
schmalem, linienártigem Schweife; an Farbe sind sie sehr ver¬
schieden, ihre Höhe beträgt durchschnittlich 70 bis 80 km und