Full text: Landeskunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin (Erg.)

4. Bewässerung. 
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Großen Kurfürsten, genannt wird, Friedrich-Wilhelms-Kanal (1669 eröffnet) 
zweigt sich von der Oder bei Brieskow ab und führt an Müllrose vorüber 
zur Spree. 
Der 1891 eröffnete Oder-Spree-Kanal (87,6 km lang) beginnt an der 
Oder bei Fürstenberg und geht nordwestlich auf Müllrose zu, von wo er 
das verbreiterte und vertiefte Bett des Müllroser Kanals bis zur Spree und 
danach zum Teil diese selbst bis unterhalb Fürstenwaldes benutzt. Von hier 
ist er westlich durch ein umfangreiches Waldgebiet zum Seddin-See und damit 
zur Dahme geführt. Der alte Müllroser Kanal dient vornehmlich noch dem 
Flößverkehr, der vom Brieskower See, einem Holzstapelplatz, seinen Ausgang 
nimmt. 
Der Teltowkanal (37 km lang) führt von Grünau an der Dahme 
südlich von Berlin durch das Land Teltow nach der Havel bei Glienicke. 
Er hat zwei Abzweigungen von je 3,5 km Länge nach der Oberspree und 
dem Wannsee. Er soll die Wasserstraßen Berlins von den Schiffen entlasten, 
die in Berlin nicht anlegen wollen- die Fahrt für solche Schiffe wird dadurch 
noch um 16 km gegen die frühere Durchfahrt durch Berlin verkürzt. (Siehe 
Bilderanhang Fig. 3.) 
Der Ruppiner Kanal (15,5 km lang) zweigt sich oberhalb Oranienburgs 
von der Havel ab und leitet zum Torfgebiet des Rhinluchs- er wurde 1787 
angelegt, um den Torf auf dem billigen Wasserwege nach Berlin zu schaffen. 
Der Weg an Potsdam vorüber und durch die Seen bis Ketzin (30 km) 
wird durch einen Kanal (16,5 km) verkürzt, der von Sakrow oberhalb Pots- 
dams westlich durch den Iungfernsee, die Wublitz durchschneidend, wieder zur 
Havel bei Paretz unweit Ketzins führt. 
Für den Verkehr nach der mittleren Elbe ist der von Friedrich dem 
Großen gebaute Plauer Kanal (30 km) bestimmt, der vom Plauer See nach 
Westen führt- er hat noch eine Abzweigung nach Südwesten in dem Ihle- 
Kanal. Die Fahrt von Brandenburg nach Magdeburg wird durch diese 
Kanäle um etwa 140 km abgekürzt. 
Eine Menge von größeren und kleineren Seen ist über die Mark ver- 
teilt. Ihre Zahl nimmt von Norden, wo das Inlandeis zuletzt gelegen hat, 
nach Süden zu ab. Außer den schon erwähnten Seen sind noch erwähnenswert 
der Mohriner See in der Neumark, der Paarsteiner See nicht weit von 
Chorin, der Grimnitz - und der Werbellinsee bei Ioachimsthal, der Liepnitz- 
und der Wandelitzsee bei Biesenthal, der Schermützelsee bei Buckow. 
Die märkischen Gewässer sind reich an Fischen, wenn auch der Reich- 
tum bei weitem nicht an den vergangener Jahrhunderte hinanreicht. Schuld 
an dem Rückgang trägt die Verunreinigung des Wassers durch die Abwässer 
der Fabriken und die wachsende Dampfschiffahrt. Man fängt Lachse in 
Oder und Elbe, Forellen in einzelnen Flüßchen, Muränen in einigen Seen, 
Hechte, Zander, Stinte, Barsche, Bleie, Schleie, Plötzen, Quappen, Aale und
	        
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