'Handel. 
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Dach- und Schreibfchiefer das Rheinische Schiefergebirge und der Frankenwald. 
Durch Verarbeitung von C^uarz zu Glas sind bekannt der Böhmerwold, das 
Fichtelgebirge, der Thüringerwald und die Sudeten. Deutsches Porzellan Meißen, 
Berlin, München) und deutsche Steingut- und Tonwaren (Saargebiet, Schlesien) 
bilden ebenfalls wichtige Handelsgegenstände. Dazu tritt dann noch unsre hoch- 
entwickelte chemische Industrie, die Farbwaren, Düngemittel, Drogen, Arznei- 
mittel, Parfümerien, Seifen u. a. liefert. — fluch das Buch- und Kunstdruck- 
gewerbe sind von großer Bedeutung. 
3. Handel. 
Das Aufblühen der Industrie und die schnelle Zunahme der Bevölkerung 
hatten eine mächtige Entwicklung des deutschen Welthandels zur Folge. Einer- 
seits bietet der heimische Boden trotz seines Reichtums an Schätzen auf und unter 
der Erde den vielen fleißigen Menschen nicht genug Stoffe zur Nahrung und 
zur Verarbeitung, so daß Nahrungsmittel und Rohstoffe aus fernen Ländern 
herbeigeschafft werden müssen (Einfuhrhandel). Anderseits werden in den Werk- 
ftätten und Fabriken Deutschlands mehr Waren hergestellt, als seine Bewohner 
verwerten können, so daß ein Versand der Erzeugnisse deutschen Fleißes in das 
Ausland stattfinden muß (Ausfuhrhandel). Deutschlands Gesamthandel hatte im 
Iahre 1910 einen Wert von 17_615 
Millionen Mark. Davon entfielen auf 
die Einfuhr 953.5 Millionen Mark, auf 
die Ausfuhr 8080 Millionen Mark. 
(1911 hatte der Gesamthandel sogar 
einen Wert von über 18 031 Millionen 
Mark erreicht.) 
In der Einfuhr überwiegen bei 
weitem die Rohstoffe, die in den deut- 
schen Fabriken verarbeitet werden (5200 
Millionen Mark), und die Nahrungs- 
mittel für unsere zahlreiche Bevölkerung 
(2700 Millionen Mark). Auf fertige 
Fabrikwaren kommt eine viel kleinere 
Summe (1600 Millionen Mark). — 
Ganz andere Verhältnisse ergeben sich 
bei der Ausfuhr. Rohstoffe für In- 
dustriezwecke und Nahrungsmittel werden von uns in weit geringeren Mengen über 
die Grenzen versandt als fertige Fabrikwaren (Rohstoffe 2100 Millionen Mark, 
Nahrungsmittel 985 Millionen Mark, Fabrikwaren 5000 Millionen Mark.) 
Die Hauptlieferanten Deutschlands Die Hauptabnehmer Deutschlands 
waren im Iahre 1910: waren im Iahre 1910: 
1. Rußland und Finnland 1413 Mill. M. 1. Großbritannien '/.*£. 1102 XTIill. ITT. 
2. vereinigtest.v.Amerika 1188 2. Gsterreich-UngarN . . 822 ,. 
Einfuhr 
Nahrungs-, Genuß- 
mittel und Vieh 
Fabrikate 
Rohstoffe für 
Industriezwecke 
1910 
100% 
90% 
80% - 
70% - 
60% - 
50% - 
40% 
30% - 
20% — 
10% - 
Ausfuhr 
Nahrungs-, Genuß- 
mittel und Vieh 
Fabrikate 
Rohstoffe für 
Jndustriezwecke 
Ein- und Ausfuhr von Fabrikaten und Roh- 
stoffen 1910.
	        
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