Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Schutzgebiete (Teil 5)

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Die deutschen Schutzgebiete. 
sind meist unsichtbar." Hier und da sind Gruppen von Dumpalmen, Akazien, Mi- 
mosen und baumartigen Wolssmilchgewächsen (Kandelabereuphorbien) eingestreut. 
3. Ostasrikanisches Schiefergebirge. Ein gewaltiger Bruchrand, bis 2000 m 
ansteigend, schließt das Tiefland im W ab. Es ist von Flußtälern zerschnitten und 
in einzelne Gebirgslandschaften zerlegt. Zu ihm gehören im N das Gebirge von 
Usambara und Pare, im mittleren Teil die glimmerreichen Ulugnruberge, im 3 
die Gebirge von Uhehe und das Livingstonegebirge. Da sich an den Osthängen die 
Regenwinde stauen, gehört der Bruchrand zu den bevorzugtesten Teilen der Kolonie. 
Große Waldungen und ertragreiche Pflanzungen breiten sich hier aus. 
4. Hochland. Westlich des Bruchrandes dehnt sich eine Hochebene aus, die 
sich durchschnittlich mehr als 1000 m über den Meeresspiegel erhebt. Sie besitzt 
eintönige Wellenformen, flache Hügel und ist überstreut mit riesigen Granitblöcken. 
Meist herrscht Grassteppe vor; aber auch an Waldungen fehlt es nicht. 
Das Hochland wird unterbrochen durch den großen ostafrikanischen Graben 
und im W abgegrenzt vom zentralafrikanischen Graben. Ersterer hat stellen- 
weise nur im W einen ausgeprägten Steilrand. Im Graben ist der Boden noch 
trockener und pflanzenärmer als auf der Hochfläche. Seine Ränder werden be- 
gleitet von Vulkangebirgen. Im N erhebt sich der gewaltige Kilima Ndfcharo, 
dessen Grundfläche l^mal so groß ist wie die des Harzes. Der vereiste Westgipfel 
heißt Kibo (— schwarzscheckiges Rind), der gezackte Ostgipfel Mawenfi (— Gezackter). 
Gegen das Dschaggaland fällt das Gebirge in drei Stufen ab. Westlich schließen sich 
der Meru und das „Hochland der Riesenkrater" mit dem größten Kraterberg der 
Erde an. (Ngorongoro, Durchmesser 22 km!) 
Das Klima Deutsch-Ostafrikas ist echt tropisch, mit scharfem Gegensatz 
zwischen Regen- und Trockenzeit. Im Mai—September ist in der Sahara große 
Hitze und dünne Luft; daher weht über Ostafrika meist Südostwind vom kühlen 
Ozean mit wenig Niederschlägen. Im N geht der Wind in den L^V-Monsum über, 
der nach dem inneren Asien weht. Im November—März weht im N der X0- 
Monsun; im S bringt der hohe Sonnenstand die Regenzeit. Der Regen nimmt 
von N nach S und landeinwärts ab und ist im allgemeinen sehr unregelmäßig — 
zum großen Nachteil für die Landwirtschaft. Das Innere hat große Temperatur- 
unterschiede zwischen Tag und Nacht. Dazu kommt starker Tau. Auf den schmalen 
Negerpfaden ist man bei einem halbstündigen Nachtmarsch bis auf die Haut naß. 
Der Tod des Erfrierens ist hier keine Seltenheit. 
Die Eingeborenen sind meist Bantus, z. B. die sehr anstelligen Wanjamwesi 
und die Wadschagga. Von N sind die Hirtenstämme der Massai und die Watussi 
eingedrungen. (Letztere sind die größten Menschen der Erde, 2 m!) Ihr Gebiet, 
zwischen Viktoria- und Kiwusee, ist für die Europäer noch verschlossen. Von 8 her 
sind Sulus eingewandert. An der Küste leben die Suaheli, Neger mit Araberblut, 
deren Sprache das allgemeine Verständigungsmittel ist. Die Araber, die mit den 
Kautschuk. 
Ausfuhr Deutsch - OsFafr/kas 1912, 31,* MM.
	        
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