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Biene, welche sticht, ihren Jähzorn zu büßen; denn der
Stachel bleibt stecken nnd die Biene muß an dieser Ver¬
letzung sterben.
Schön ist die Biene nicht; Käfer und Schmetterlinge
sind meistens schöner. Aber die schönsten Tiere sind nicht
immer die nützlichsten. Daher kommt es, daß die Bienen
geschont und gepflegt werden. Um die Käfer' und Schmetter¬
linge kümmert sich niemand; manche von ihnen vertilgt man
sogar. Mach Wilh. Curtman.)
44. Der fromme Mauer.
Ein frommer und fleißiger Bauersmann besorgte im ■
Frühjahr sein Feld. Er düngte, ackerte, säte aus und
eggte. Da er mit allem fertig war, kniete er nieder, blickte
mit vollem Vertrauen zum Himmel und sagte: „Nun, lieber
Gott! habe ich das Meinige getan; ich bitte dich, tue nun
auch das Deinige!"
Und der liebe Gott schickte zur rechten Zeit milden Tau
und Regen und zu seiner Zeit heiteres Wetter und Sonnen¬
schein. Er wandte von den Feldern gnädig ab Dürre, Nässe,
Reif und Hagel. Es erfolgte eine reiche Ernte.
Der gute Bauersmann tat das Seine. Das übrige
taten die Einflüsse des Himmels. Ohne diese wäre all seine
Mühe und Arbeit vergebens gewesen; denn
An Gottes Segen
Ist alles gelegen.
Bet und arbeit!
Gott gibt allzeit.
45. Aromme Sprüche.
1. Wer Gott vertraut,
Hat wohlgebaut.
2. Wie Gott es fügt, dran mir genügt.
3. Ist auch kein einz'ger Freund dir nah.
Der liebe Gott ist immer da.