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Asien.
erhalten wegen der hohen Gebirgsumwallungen keinen oder nur sehr
wenig Regen und sind deshalb Steppe oder Wüste. Nur an den
Gebirgsrändern gestatten die meist in salzigen Seen endenden Fluß-
taufe seßhaftes Leben.
Ganz Hochasien steht unter chinesischer Herrschast und
zerfällt in drei Gebiete:
1. Tibet ist die Heimat des Moschustieres, des Jak oder Grunz-
ochsen, der im Hochgebirge als Lasttier dient, und der sogen. Kaschmir-
ziege (Fig. 44, vergl. S. 170). Der Anbau des Bodens beschränkt sich
auf die mehr begünstigten Täler des s. Teiles. Die Bewohner sind
Fig. 44. Kaschmirziege und Jak.
Mongolen, die den Buddhismus angenommen haben. Zahlreiche
Priester, Lamas, leben in Klöstern beisammen und stehen unter dem
Dalai-Lama, der iu dem zur Hälfte von Priestern bewohnten Lasa
(— Gottesstadt) seinen Sitz hat. Mehr und mehr gewinnen die
Engländer hier Einfluß.
2. Ost-Turkestan ist von mohammedanischen Türken besetzt,
die an den quellenreichen Gebirgsrändern Getieide und schönes Obst
bauen, während im steppen dürren Innern nur Schafe gezogen werden.
An den Quellflüssen des Tarim liegen «Kaschgar und "Jarkand.
3. Die Mongolei oder Wüste Gobi wird von den Chinesen
Schamo ( = Sandmeer) oder Hanhai (— trocknes Meer) genannt.
Mongolische Nomaden weiden im Innern ihre Schafherden. Von
hier aus sind wiederholt große Völkerstürme ausgegangen, die das
w. Asien und auch Europa erschüttert haben; so drangen z B. im
13. Jahrhundert die Mongolen bis nach Schlesien vor. Durch die