Full text: Landeskunde der Provinz Posen (Erg.)

Europa. Graecia (A. Nordgriechenland. 3. Acarnania). §. 130. 419 
Spercheus, durchschnittene Passage zwischen dem Oeta u. der Küste des 
Sinus Maliacus , den im S. an der Grenze von Locris der Berg CallidrÖ- 
mus (KaMdpo/xog) begrenzte, u. der den einzigen Zugang aus Thessalien 
nach Locris bildete. Amphictyonenversammlung. — Heldentod des Leoni- 
das u. seiner Spartaner im J. 480 v. Chr.] 
3) Acarnania 
(’Ayuyvuvia) grenzte gegen N. u. NW. an Epirus , gegen W. an das 
ionische Meer, das hier den Sinus Ambracius (s. S. 406) bildete, gegen 
S. au dasselbe Meer, u. gegen 0. an Aetolien , wovon es der Achelous 
schied, u. war im Ganzen ein rauhes Gebirgsland. Seine Gebirge waren 
der Crania (s. S. 412), von dem sich nur der südl. Abhang aus Epirus 
nach Ambracia in Acarnanien hineinzieht, der Thyämus (Ovayog, j. Spar- 
tovuni), südl. von Argos Amphiioehicum, die Amphilochici Montes (tu 
'AycpUo/ixu opy) u. der Idomene (’/doytzy), beide östl. von Argos Am¬ 
phil. Die Vorgebirge waren das Prom. Actium (s. S. 406) u. Crithöte 
(Kpixhorr], j. Platia), nördl. von der Mündung des Achelous. An Flüs¬ 
sen enthielt dieLandsch. den Araclithus (s. S. 407), den Inächus (Iva- 
%og, wahrsch. das heut. Flüsschen von Ariadha, das in die östlichste Spitze 
des Golfs von Arta fällt) u. den Achelous (s. S. 408) mit seinen westl. 
Nebenflüsschen Petitärus (j. Fluss von Preventza) in der Nähe von Ape- 
rantia u. Anäpus ß Avunog), der 80 Stad. südl. von Stratus in den Haupt¬ 
fluss mündete; zu welchen noch der Lacus MeUte (Mt\izr\, j. der Sumpf 
von Trikhardo) im äussersten SW., nördl. von der Mündung des Achelous, 
u. die hyvo&uXuzzu Myrtuntium (Mvqzovvziov), d. h. der seichte, mehr 
einem Sumpfe ähnliche Theil des ionischen Meeres zwischen der Insel 
Leucas u. der Küste bis zum Prom. Actium u. dem Sinus Ambracius hin, 
kommen. Das etwa 14 M. lange u. höchstens 6 M. breite Land zerfiel in 
3 Gaue, Ambracia, Amphilochia u. das eigentliche Acarnania. Die Pro¬ 
dukte waren Rinder, Pferde, viele Fische, Stechmuscheln (nivvai), Ge¬ 
treide, Metalle (?), eine besondre Art Feuerstein u. s. w. Wir lassen nun 
die einzelnen Gaue mit ihren wichtigem Städten folgen, a) in Am¬ 
bracia {'Ay.pQuy.lu), dem nordwestlichsten, von einer corinthischen Kolo¬ 
nie bevölkerten u. von den Ambraciötae (ß Apppuyicbzut, auch ’ AynQu- 
yiMzui) od. Ambracienses bewohnten Distrikte, (den A. noch zu Epirus 
rechnen, da er allerdings in späterer Zeit den Königen von Epirus unter¬ 
worfen war) fanden sich: Ambracia ß AyßQuyia , auch ’ AynQuxiu, j. 
Arta mit ansehnlichen Ruinen) am linken Ufer des Arachthus u. 80 Stad, 
nördl. von der Küste des nach ihr benannten Sinus Ambracius, um’s J. 660 
v. Chr. von Corinth aus kolonisirt, unter Pyrrhus zur Residenz der epiro- 
tischen Könige erhoben u. sehr verschönert [herrlicher Tempel der Mi¬ 
nerva], u. die Kastelle Ambräcus ('udyßQuyog, bei Fidhokastro), südlich 
von der vorigen am rechten Ufer des Arachthus, u. Crania (Kquvhu, j. 
Kelberini). nördl. von Ambracia an demselben Flussufer u. am Berge glei¬ 
ches Namens, b) Amphilochia ß Aficpilo^lu), der nordöstliche, von den 
epirotischen Amphilbchi ßAyopiXo^oi) bewohnte u. durch Argiver koloni- 
sirte Gau des Landes, südöstl. von Ambracia an der Ostküste des ambra- 
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