Full text: Lehrbuch der Erdkunde

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Die Gliederung der Erdoberfläche. 
Europa und Afrika das Mittelländische Meer, im 80 von Asien 
das Snnda-Meer und in Mittelamerika das Caribische oder An- 
tillen-Meer. 
Das Vorwiegen des Wassers ans der Erdoberfläche macht es von 
vornherein wahrscheinlich, daß das Meer Tiefen aufweist, die die höchsten 
Erhebungen des Landes noch übertreffen. Die größte Meerestiefe 
wurde bisher im südlichen Teile des Stillen Ozeans in der sog. Tonga- 
rinne gelotet; sie beträgt 9400 ra und übertrifft also die Höhe des 
bedeutendsten Berggipfels, des Gaurisankar (8800 m), noch um 
600 m. Durch Berechnungen wurde die Mitteltiefe des Meeres zu 
3500m, das Mittelniveau der starren Erdkruste zu 2300m unter 
dem Meeresspiegel sestgestellt. Von den Kontinenten hat die größte 
Durchschnittshöhe Asien mit 950 m; es folgen Nordamerika mit 700, 
Afrika mit 650, Südamerika mit 600, Australien mit 400 und Europa 
mit 300 m Durchschnittshöhe. 
Die Größe der Wasser- und Land gebiete, der Erdteile und 
Ozeane ist folgende: 
Gesamte Erdoberfläche 
510 Mill, qkm. 
Europa 10 Mill. qkm. 
Wasserfläche 
365,5 „ „ 
Australien 8,9 „ „ 
Landfläche 
144,5 „ „ 
Großer Ozean 178 „ „ 
Alte Welt 
93 
00 
Neue Welt 
42 „ 
Indischer „ 74 „ „ 
Asien 
44,2 „ „ 
Südl. Eismeer 20 „ „ 
Amerika (mit Grönland) 41,9 „ „ 
Nördl. „ 15 „ „ 
Afrika 
29,8 „ „ 
2. Iie Kulten. 
Die Berührungslinie zwischen Meer und Land wird Küste genannt. 
In der Nähe der Küste ist das Meer fast stets sehr seicht. Erst iu 
einiger Entfernung von ihr beginnt ein schnelleres Sinken des Meeres¬ 
grundes. Da dies rings um die Kontinente der Fall ist, kann man 
von einem Kontinentalsockel sprechen, der gleichsam den breiten Unter- 
bau der Kontinente bildet. 
Die Küste ist entweder eine Steil- oder eine Flachküste. Man 
unterscheidet ferner Längs- und Querküste. Jene zieht sich meist sehr 
gradlinig hin, diese ist reicher gegliedert. Der Große Ozean ist fast 
nur von Längsküsten eingefaßt, der Atlantische Ozean dagegen meist von 
Ouerküsten. Am reichsten sind die Küsten gegliedert, die durch land- 
einwärtsgehende (positive) Strandverschiebung tieser unter das Meer 
gesunken sind. Indem in die früheren Flußtäler das Meerwaffer drang,
	        
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