Full text: (Für das 4. und 5. Schuljahr) (Teil 2)

Unter Steinen. 
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benützt. Ungezählte Male flog ein faustgroßer Hammer aus den 
Zteinbohrer, der in Wasser stand und unaufhörlich gedreht wurde. 
5o zerrieb der harte Gußstahl das Gestein zu weichem Urei, der 
mit einem kleinen schmalen Lisenlösfel aus dem Loch entfernt wurde. 
Nach einer halben Stunde war der Bohrer stumpf, ohne daß ein 
merklicher Erfolg im Stein zu sehen war. Ich lief nach der Schmiede 
und holte scharfe Bohrer herbei; aus der nahen Pfütze brachte ich 
gleich in einem alten Blechgeschirr Wasser mit. Bb und zu wurde 
mit einem eisernen Maßstab das Loch gemessen. Der Schmied 
schüttelte still sein Haupt und klopfte weiter. Vieser Stein war 
besonders hart. Feuerfunken sprangen heraus und zeigten an, daß 
schon wieder Wasser da unten fehlte. Still reichte mir mein alter 
Freund die zerbolzte Blechbüchse hin und wischte sich den Schweiß von 
der Stirn. ,,Der Bohrer ist schon wieder stumpf," sagte er unwillig, 
als ich mit dem Wasser zurückkehrte. ,,Gehe zur Schmiede und sage 
dem Gesellen, er möchte einen von den alten Bohrern geben, die ich 
gestern selbst gehärtet habe. Ich möchte doch noch gern vor Sonnen¬ 
untergang abbrennen." Ich flog mehr als ich ging den Feldweg ent¬ 
lang der Schmiede zu. heute noch abbrennen. Das wird fein sein! 
Das Bbbrennen, also die eigentliche Sprengung, war mein haupt¬ 
vergnügen dabei. Der alte Bohrer wurde gebracht. Er tat seine 
Schuldigkeit. Nach kurzer Zeit schon nickte der Schmied befriedigt, als 
er auf den Eisenmaßstab sah. Vas Loch hatte die gewünschte Tiefe. 
Nun wurde das Bohrloch mit alten Lumpen trocken gerieben. Dann 
begann die schwierigste und äußerst gefährliche Brbeit: die Ladung 
des Bohrloches. Etwa ein Drittel davon wurde mit grobkörnigem 
Pulver (ähnlich dem Schießpulver) ausgefüllt und ein leichter Papier¬ 
pfropfen darauf gesetzt. Bn der Seite des Bohrloches schob man 
ins Pulver eine Eisennadel von der Stärke eines Federkieles. 
Dann wurde das ganze Loch mit angefeuchteten Ziegel- und Balk- 
steinen, die mit Hammer und Ladestock zu einer festen Masse zu¬ 
sammengeklopft wurden, fest verstopft. Diese Brbeit muß besonders 
vorsichtig gemacht werden, damit sich das Pulver da unten nicht 
vorzeitig entlade. Dann hob der Blte behutsam die Eisennadel 
heraus, die nun einen kleinen Gang bis aufs Pulver freiließ, der 
so mit Pulver angefüllt wurde, daß einige Börner oben liegen blieben. 
Bus diese legte er einen etwa 20 cm langen Schwamm und be¬ 
schwerte ihn mit einem kleinen Stein. ,,So," sagte er befriedigt, 
,,woher kommt der wind?" Ich zeigte die Dichtung an. Dann 
kehrte er sich vom Steine weg mit dem Bücken gegen den wind
	        
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