Das Lothringische Stufenland.
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ebene im Westen wie das Schwäbische Stufenland im Osten und ge-
hört ebenso wie dieses der Trias an. Auf den Buntsandstein folgt
westlich ein Streifen Muschelkalk, an den sich die Keupersormatiou
anschließt.
2. Der Wasserabfluß erfolgt nach Norden in die Mosel, die
Saar und die Maas.
Die Mosel, der größte linke Nebenfluß des Rheins, kommt
vom Südende des Wasgenwaldes, durchfließt das Lothringer Hügel-
land und strömt in vielen Windungen in einem tiefeingeschnittenen
Tale dem Rheine zu. Ihr größter, auch schiffbarer Nebenfluß ist die
Saar, welche vom mittleren Teile des Wasgenwaldes kommt. Beide
durchfließen auf ihrem Oberlauf waldreiche Landschaften.
3. Das Moseltal hat ein mildes Klima und erzeugt Gemüse,
Obst und Wein. Auf den Hochflächen ist aber das Klima rauher
und der Boden weniger ergiebig. Hier wird Ackerbau und Pferde-
.zucht getrieben. Dagegen hat das Lothringische Stufenland einen
großen Reichtum in seinen Bodenschätzen. Hier befindet sich (in
der südlichen Ecke der Rheinprovinz) das große Kohlengebiet von
Saarbrücken, 105000 E., das drittgrößte Lager Deutschlands (etwa
200 Flöze in der Stärke von ungefähr 130 m zusammen) auf einem
Räume von etwa 1000 qk. Die Kohlen werden namentlich nach
Westdeutschland, Frankreich und der Schweiz verfrachtet. Die Saar-
brückener Kohle besitzt nicht die vorzügliche Heizkraft wie die West-
Mische, sie ist aber sehr geeignet zur Herstellung von Koks (bei ge-
hindertem Zutritt der Luft wird die Steinkohle glühend gemacht). Im
Kohlengebiet ist auch eine bedeutende Industrie entstanden. An
t>en Ausläufern des Saarbrückener Kohlenreviers liegt das bayerische
St. Ingbert.
Über die Steinkohlenlager. Steinkohlenlager bestehen nicht aus
lauter Kohle, sondern immer sind verhältnismäßig dünne Kohlenschichten
O'*—17 in stark), welche man Flöze nennt, zwischen viel mächtigeren Gesteins-
Massen (gewöhnlich Schiefertonen oder Sandsteinen) eingebettet. Die Steinkohlen-
lager find vor Zeiten auf ähnliche Weise entstanden, wie sich noch heute unsere
Flachmoore bilden. Dazu haben allerdings andere Pflanzen das Material ge-
liefert. Aus den Abdrücken der überlagernden Schichten — „des Hangenden"
nach der Bergmannsprache — können wir feststellen, aus welchen Pflanzen die
Steinkohlenlager gebildet wurden. Diese Abdrücke rühren von großen kraut-,
Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. A