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Das Großherzogthllm Baden.
und in der Rheinebene, kurz vor ihrem Einfluß in den Rhein,
links die Schütter, die vom Hühnersattel kommt und in
welche links die Unditz fließt.
An der Kinzig liegen: Schiltach, Städtchen, am Einflüsse
der Schiltach. Wolfach, Städtchen, am Einflüsse der Wolfach,
in einem engen, aber schönen Thäte. In der Umgegend sind
verschiedene Erzgruben. Eine Schiffcrgesellschaft treibt starken
Holzhandel mit sogenanntem Holländerholz, das auf der Kinzig
verfloßt wird. In der Nähe sind die Trümmer der Burg Wolf¬
ach. Hausach, Städtchen, unterhalb des Einflusses der Gutach,
mit einem Eisenhammer. Haslach, Städtchen; in der Nähe
sind Hammerschmieden. Gen gen dach, Stadt mit 2200 Ein¬
wohnern. Es ist eine Papiermühle hier. Es war hier eine sehr
alte, berühmte Beuedictincrabtei. Arnulf, ein Enkel des fränki¬
schen Regenten Pipin von Hcristall, verbreitete hier das Ehri-
ftenthnm, und sein Sohn Nuthart richtete im 8. Jahrhundert
ein Kloster ein. Offen bürg, Stadt mit 3,800 Einwohnern,
auf einem Hügel in der Rheinebenc, am Eingänge des schönen,
großen Kinzigthales, in einer sehr schönen und fruchtbaren
Gegend. Rechts ab, am Gebirge, wächst bei Dnrbach der
berühmte Klingelberger Wein. Vtnfö von der Kinzig werden im
Gebirge bei Diersburg und Zunsweier Kohlenbergwerke
auf Schwarzkohle oder Anthracit betrieben. In der Nähe steht
auf einem Vorberge des Schwarzwaldeö das ucnauferbaute
Schloß Ortenberg. Kehl, Städtchen, an der Kinzig und am
Rhein, treibt viel Handel.
Weiter abwärts liegen rechts von der Kinzig die Markt¬
flecken Willstett und Kork, welche, sowie die umliegenden
Dörfer, starken Hanfbau und Handel mit Hanf, besonders
Schlcißhanf, treiben.
Im obern Schapbacher Thal, am südlichen Fuße des Knie¬
bis, liegt Ripp old sau, das einen berühmten, vielbesuchten
Sauerbrunnen hat. Das Wasser wird zum Bade gebraucht und
getrunken. Man versendet es in Flaschen oder Krügen weithin.
An der Gutach liegen die Städtchen Tryberg und Horn¬
berg. Tryberg liegt in einem sehr engen, trichterartige»
Thale; es ist seit dem Brande 1820 neu gebaut. Oberhalb