Full text: Die Provinz Hessen-Nassau (H. 2)

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hier ein Wasserfall, welcher die Schiffahrt an dieser Stelle nnter- 
brach. Auch im Mittelalter war die Fahrt durch die Klippen nur 
kleinen Schiffen möglich; deshalb wurden die rheinabwärts gebrachten 
Waren hier meist umgeladen. Aus diesem Grunde erbaute man die 
Burg Ehrenfels als Zollstätte, und die Stadt Bacharach am linken 
Ufer wurde Hauptstapelplatz für Wein, den von dort größere Schiffe 
nach Cöln brachten. Erst unter der Regierung Friedrich Wilhelms III. 
ließ die preußische Regierung 1830-32 durch Wegsprengung des 
gefährlichsten Riffes, des „Lochsteines", die Durchfahrt erbreiteru. 
Doch ohne Gefahr ist die Schiffahrt hier auch heute noch nicht. 
Nachdem wir durch das Binger (Dürchfahrts-)Loch glücklich 
gekommen sind, liegt zu unserer Rechten Aßmannshausen; links 
Caub und die Pfalz im Rhein. 
Das Bild zeigt den Blick von Caub rheiuaufwärts, so daß der am rechten Rheinufer liegende 
Ort mit der Ruine Gutenfels hier links vom Strome erscheint. 
thronen auf steilem Fels hoch über dem Wasserspiegel das schöne 
Schloß Rheinstein und etwas weiter abwärts die Burg Sooueck. 
Beide waren einst Raubnester gesürchteter Stegreifritter und wurden 
später zerstört (Sooueck wahrscheinlich durch Kaiser Rudolf, der hier, 
wie auch sonst am Rhein und in Thüringen, die Raubritter auf- 
hängen und ihre Burgen in Trümmer legen ließ). In neuerer Zeit 
sind beide Schlösser wieder prächtig aufgebaut; Rheinstein gehört dem 
Prinzen Heinrich von Preußen, Sooneck ist kaiserlicher Besitz. Von 
Sooneck etwas weiter stromabwärts kommen wir an Lorch vorüber, 
einem alten Städtchen an der Ausmündung des Wispertales. Lorch 
schräg gegenüber liegt am linken Ufer der berühmte Weinort 
Bacharach. Dann erscheint vor uns auf einem Felsen im Strome 
ein mit vielen Türmen geschmücktes Schloß. Es ist die Pfalz, 
einst eine wichtige Zollstätte. Ihr znr Rechten liegt das Städtchen
	        
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