Full text: Die Provinz Hessen-Nassau (H. 2)

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©auf), überragt von der Ruine Gntensels. Ein Blücherdenkmal in 
Caub erinnert an den Übergang des Feldherrn mit seinem Heer 
über den Rhein in der Neujahrsnacht 1813 auf 1814. Der Dampfer 
führt uns weiter nach Oberwesel am linken Stromufer. Nun 
drängen die steilen Felsenufer von beiden Seiten immer näher heran 
und engen bis auf 165 in den Fluß ein. Dieser macht hier eine 
Biegung, und vor uns scheint ein Fels das Strombett zu schließen. 
Es ist der sagenberühmte Lurleiselsen mit fünfzehnfachem Echo. 
Etwa 130 m hoch steigt er fast senkrecht aus dem Wasser aus. In 
scharfem Bogen umgeht ihn der Strom; die Eisenbahn mußte durch 
einen Tunnel unter ihm hindurchgeführt werden. Unser Schiff folgt 
der Flußbieguug und läßt uns ein neues prächtiges Bild erblicken. 
Der Lurleiselsen. 
Rechts vor uns liegt St. Goarshausen, auf beiden Seiten über- 
ragt von je einer Burgruine, der Katz und der Maus. Links 
dehnt sich St. Goar am Ufer aus, uud hoch über der Stadt fesseln 
die gewaltigen Trümmer der Feste Rheins eis unser Auge. Noch 
gar viele Schlösser, Ruinen und Ortschaften in buntem Wechsel mit 
nackten Felsen und laubgeschmückten Berghängen ziehen an uns vor- 
über. Durch geschichtliche Erinnerungen geweiht ist namentlich der 
Ort Rhense am linken Ufer. Bei Rhense erhebt sich, unter Bäumen 
halb versteckt, der berühmte Königsstnhl. Den alten Bau von 
etwa 6 m Hohe mit acht in Stein gehauenen Sitzen für den Kaiser 
und die sieben Kurfürsten haben die Franzosen vor hundert Jahren 
zerstört. Später ist er unter Benutzung der vorhandenen Reste wieder 
erneuert worden. Hier wurde 1338 der Kurverein geschlossen. Rhense 
gegenüber liegt die Stadt Braubach, und bei derselben erhebt sich
	        
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