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Länderkunde. — Afrika.
Nil hat durch den starken Fremdenbesuch in letzter Zeit eine bedeutende
Steigerung erfahren.
c) Bewohner. Abgesehen von den in ansehnlicher Zahl vertretenen Arabern
stammt die Bevölkerung von den hamitischen Altägyptern ab. Weitaus am zahl-
reichsten sind die arbeitsamen, in armseligen Lehmhütten wohnenden Fellachen,
d. i. Pflüger, die dem Boden hohe Erträge abringen. Sie bekennen sich zum Islam,
während ihre Stammesgenossen in den Städten, die Kopten, dem Christentum
angehören. Die Kopten treiben Handel und Gewerbe.
6) Politische Zugehörigkeit.' Schon in den frühesten Zeiten war Ägypten
der Sitz eines Ackerbau treibenden Volkes mit hoher geistiger und wirtschaftlicher
Kultur. Zeugen der einstigen Größe sind gewaltige Bauwerke (Pyramiden,
Sphinxe, Tempelbauten) und Ruinen längst verfallener Städte. Durch die Einfälle
kriegerischer Nachbarvölker, die der Reichtum des Landes reizte, und durch die lange
Araber- und Türkenherrschaft ist die einstige Blüte verschwunden. Heute bildet
Ägypten einLehnsgebiet derTürkei und wird von einem erblichen Vizekönig mit
dem Titel Khediv dem Namen nach regiert. Die eigentlichen Herren sind aber die
Briten, die das alte Kulturland mit großem Erfolge wirtschaftlich zu heben suchen.
47. Kairo.
In den Araberstraßen der Stadt spielt sich ein farbenprächtiges Leben ab. Da die Enge der Straßen ver¬
hältnismäßig kühle Temperatur erzeugt, so bieten hier die Händler in den Basaren ihre mannigfaltigen
Waren feil. Das Feilschen und Handeln mit einem Kunden dauert oft mehrere Stunden.
e) Besiedlung. Die Hauptstadt Kairo s660, Bild47), am Beginn des Nildeltas,
ist nach Konstantiuopel die größte Stadt des Türkischen Reiches, die glänzendste
des Morgenlandes, der Mittelpunkt des ägyptischen Verkehrs. Vierhundert Mo-
scheeu mit zahlreichen schlanken Türmchen überragen die flachen Dächer der Woh-
nungen. Die durch trockenes Klima ausgezeichnete Stadt wurde der Winterausent-
Haltsort für Tausende von Lungenkranken aus allen Ländern. Etwa 10 km