8 Wie es in der Provinz Westfalen aussieht. 
(Softer) über Hörde, Unna nach Soest (Söst). Das ist eine durch 
ihr altes Stadtrecht, ihre große Bedeutung im Hansabunde und 
durch die tapfere Verteidigung ihrer bürgerlichen Freiheit uud Selb- 
ftändigkeit weit berühmte Stadt. 
Eine andere von Dortmund ausgehende Eisenbahn ist die ber- 
gisch-märtische, welche die bereits erwähnten schönen und gewerb- 
reichen Gegenden von Witten, Wetter, Hagen und Schwelm durch- 
zieht und iu das Bergische nach Elberfeld und Düsseldorf führt. 
Bei Hagen, einer gewerbreichen Stadt von über 35 000 Einwohnern, 
zweigt fich die Ruhr-Siegbahn ab. Aus dieser durch schöne, be- 
lebte Gegenden nach Süden hin gehenden Bahn erreicht man gar 
bald Hohenlimburg an der Lenne. Neben dem freundlichen Stadt- 
chen erhebt fich auf einem steilen, bewaldeten Berge das Schloß 
Limburg. Auf einer Zweigbahn gelangt man nach Iserlohn. 
Die Stadt hat über 22 000 Einwohner und ist wohl der älteste 
Ausgangs- und Mittelpunkt der märkischen Industrie. Schon im 
Anfange des vorigen Jahrhunderts werden fast dieselben Iserlohner- 
Fabrikate erwähnt, welche jetzt dort angefertigt werden: Eisen-, Stahl-, 
Messing- oder Bronzewaren, Draht, Nadeln, Fingerhüte, Knöpfe 
und verschiedene Gespinste und Gewebe. Auch die an Naturschön- 
heilen reiche Umgegend ist voll von Fabrikanlagen. Wichtig ist ferner 
Altena. Aus der die Stadt überschauenden Höhe liegt das Stamm- 
schloß der Grafen von der Mark, erbaut um 1120. Die Stadt, 
welche von den Ufern der Lenne und Nette eng an die Berghöhe 
gedrängt wird, hat über 11000 Einwohner und liefert Eisen-, Stahl- 
und Messingwaren, auch schöue Gold- und Silberarbeiten, Unter 
den gewerbreichen Städten der Mark ist noch Lüdenscheid, mit 
mehr als 19000 Einwohnern zu erwähnen; sie ist mit Hagen durch 
die Volmethalbahn verbunden. 
4. Das Herzogtum tvcflfalcn oder das Südcrland. 
Das ehemalige Herzogtum Westfalen umfaßt insgesamt den 
nordöstlichen Teil und die Mitte vom Regierungsbezirk Arnsberg. 
Den Strich des Hellweges von Werl bis Gesecke und des Haar- 
stranges abgerechnet, ist es ein echtes Gebirgsland. Auf der rechten 
Seite der obern Ruhr bis zur Möhne im Norden lagert sich der 
Arnsberger Wald. Die Gebirge zwischen Ruhr und Lenne 
machen das sanerländische Gebirge aus; das Lennegebirge 
ist ein Teil davon; es zieht sich an dem rechten Ufer der Lenne 
entlang bis zum Einflüsse in die Ruhr. Östlich vou dem sauer- 
ländischen Gebirge und südlich vom kahlen Astenberge bis zum 
Ederkopse breitet sich das Rotlager- oder Rothaargebirge 
aus. Westlich vou der Lenne erhebt fich im Kreise Altena das 
Ebbegebirge. Vom Ederkopse nach Süden zieht sich dem Rheine 
zu der Ansang des Westerwaldes. Die zahlreichen Flüsse und 
Bäche des Süderlandes (man leitet Sauerland auch wohl von 
Suirland d. i. Qnellenland ab) bilden enge Thäler, welche von
	        
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