Full text: Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt

Höhen. 105 
7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. 
A. Dodenformen. 
Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Be- 
wäfferung des Gebietes! 
I. Höhen. 
1. Das Eichsfeld. 
An den Nordwestrand des Thüringer Waldes lehnt sich eine Hochebene. 
Diese wird im W. von der Werra und im N. vom Harze begrenzt, während 
sie nach O. in einzelne Höhenzüge ausstrahlt. Diese Hochebene heißt das 
Eichsfeld (sprich Eiksseld); denn ehemals stand hier der Eichbaum in den 
großen Wäldern. Jetzt herrscht mehr die Buche vor. Der höhere südliche 
Teil (zwischen Thüringer Wald, Werra und Leine) heißt das Obere und der 
nördliche (zwischen Leine und Helme) das Untere Eichsfeld. Das Obere 
Eichsfeld hat kurze, steile Bergzüge, die schroff zur Werra uud Leiue 
abfallen. Die weißen, kahlen Kalkabhänge sind weithin sichtbar. Für 
den Ackerbau ist das Obere Eichsfeld wenig günstig, da der Boden zu 
steinig, kalt uud wasserarm ist. Nur in den Talkesseln und an den 
geschützten Abhängen kann man Ackerbau treiben. Auch an inneren 
Schätzen ist das Gebirge arm. Der Volksmund sagt: „Eichsfeld — 
Hungerfeld". Im NO. ist dem Oberen Eichsfelde der Dün vorgelagert. 
Er scheidet es hier vom Unteren Eichsfelde. Dieses ist durchweg freund- 
licher als das Obere Eichsfeld. Die kurzen, niederen Bergzüge find schön 
bewaldet und meist bestellbar bis zur Höhe. Der Boden ist lehmig-tonig 
und zum Teil sehr fruchtbar. Außer Getreide baut man sogar Tabak. 
Der fruchtbarste Teil liegt bei dem Städtchen Duderstadt uud heißt „Die 
Goldene Mark". Die bedeutendsten Höhenrücken des Unteren Eichsfeldes 
sind das schön bewaldete Ohmgebirge und die Bleicheröder Berge 
mit dem Eichsfelder Tore, durch das die Unstrntwipper fließt. 
2. Das Thüringer Stufenland. 
Vom Eichsfelde strahlen nach SO. vier größere Höhenzüge aus,: die 
sich nach allen Unterbrechungen an der Ilm zum Teil wieder zu einer 
niederen Hochebene, der Ilm-Hochebene, vereinigen. Vom unteren Eichs- 
seld streichen nach SO. bis zur Unstrut zwei Höhenzüge: a) Der nördliche an 
der Uustrutwipper heißt die Windleite. Sie endigt mit dem Kyffhänser. 
d) Der südliche an der Helbe wird die Hainleite genannt. Jenseit der 
Unstrut setzt sie sich fort als Schmücke und Finne. Vom Oberen Eichs- 
seld gehen aus: e) die Hörselberge, deren Fortsetzung der Seeberg bei 
Gotha und die Drei Gleichen sind und d) der Hainich, dessen Fortsetzung 
die Hardtberge, die Fahnerschen Höhen und der Steiger bilden. Als 
Einzelberg erhebt sich der Ettersberg. Der nördliche nnd der südliche 
Rücken sind am bedeutendsten, so daß das Land nach der Mitte zu, etwa
	        
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