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b) Machen wir einen Gang durch die Stadt! Überall be-
gegnen uns schön gekleidete Leute - dem Aussehen nach müssen sie reich
sein. Prächtige Kutschen rollen an uns vorüber; ein Prinz, ein Fürst,
ein Herzog sitzt darin. Manche gehen in Kleidern, die man sonst
nicht bei uns sieht; die sind weit her, aus fremden Ländern. Da
sprechen einige mit einander; aber wir verstehen nicht, was sie reden.
Sie reden eine fremde Sprache: Englisch, Französisch oder Nnffifch.
Alle diese Leute sind B a d e g ä st e und täglich bringen die vielen
Eisenbahnzüge noch neue. Wo finden die wohl alle Unterkunft? In
den vielen Gasthäusern, die uns schon aufgefallen sind, oder auch bei
den Bewohnern Kissingens, die Zimmer einrichten und an die Bade-
gäste vermieten, oder besondere Häuser (Villen) für sie bauen. Wir
hören in der Ferne schöne Musik und gehen, dem Beispiele vieler
Kurgäste folgend, ans sie zu. Sie lockt uns in den Kur garten.
Das ist eilte prächtige Anlage mit langen Alleen, prachtvollen Blumen-
beeten, Marmorfiguren u. f. w., umgeben von schönen Landhäusern.
Hier ist der Sammelpunkt der Badegäste. In den Morgenstunden
kommen sie mit kleinen Glas- oder Porzellanbechern in die Trink-
hallen; dort werden die Gefäße mit heilkräftigein Mineralwasser ge-
füllt, das die Kurgäste im Auf- und Abgehen bei den Klängen der
Kurkapelle trinken. Es fallen uns anch schöne Säulengänge auf, die
sog. Wandelhallen. Ihren Zweck könnt Ihr aus dem Namen
erraten. Bei Regenwetter wandeln dort die Kurgäste auf und ab.
Im Kurgarten steht eiu großes, schönes Gebände, das Kurhaus.
Konzerte, Theater, Bälle n. s. w. bieten hier den Kurgästen Unter-
Haltung. In den Lesezimmern finden sie Hunderte der verschiedensten
Zeitungen. Im Kurgarten wird auch manchmal ein Blumenfest, ein
Feuerwerk oder eine Festbeleuchtung veranstaltet. — Das Kissinger
Heilwasser wird nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden be-
nützt; viele Badeanstalten bieten dazu Gelegenheit. Die Quellen
Kissingens siud wegen ihrer Heilkraft berühmt; sie sprudeln mit
großem Geräusch aus der Erde hervor. Eiue ist so stark, daß sie
täglich bis 1600 Bäder versorgen kann.
Wir haben vorhin Kissingen das größte Bad nnsres Vaterlandes
genannt. Ein Bad wie Kissingen, wohin so viele Fremde aus den
verschiedensten Ländern kommen, heißt mau ein Weltbad, Warum?
Es kommen Leute aus der ganzen Welt dahin.
Zusammenfassung: Das Weltbad Kissingen.
Badegäste, Kurgarten, Trinkhallen, Wandelhallen, Kurhans,
Lesezimmer, Quellen.
c) Am nächsten Tage wollen wir einen Ausflug in die U in -
gebung unsres Weltbadcs machen. Unser Weg führt uns an zwei
schönen Denkmälern vorüber. Wen das eine darstellt, würden