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Wasserfall. — Den südlichen Teil der Ebene durchströmt der Mississippi, der
„Vater der Ströme". Derselbe ist fünfmal so lang als der Rhein, und selbst seine Neben-
flüsse (Missouri, Arkansas, Red River [rote gl.], Ohio [oheto] :c.) übertreffen den
Rhein an Länge zum Teil noch zwei bis dreimal. (Woher kommen die Nebenflüsse?)
3. Klima. Nordamerika ist mit seiner Breitseite dem nördlichen Eismeere zuge-
wandt. Durch kein Gebirge behindert, können daher die kalten Winde mit aller Kraft
in die weite Ebene eindringen. Und der Nordwest bringt denn auch im Winter in
der That eine eisige Kälte, die besonders im Osten deö Landes recht fühlbar wird.
Dazu kommt noch, daß von Norden her ein kalter Meeresstrom die Ostküste bespült.
Die Winter sind daher in Nordamerika weit kälter, als unter gleichen Breitengraden
in Europa. So hat z. B. die Stadt Boston, die etwa mit Rom in gleicher Breite
liegt, gerade so kalte Winter wie Königsberg. Die Sommer aber sind, da auch die
Südwinde ungehindert in die Ebene eindringen können, so heiß, daß alljährlich viele
Menschen am Sonnenstich sterben.
4. Grönland, die größte Insel der Welt, liegt zum größten Teile in der kalten
Zone. Die Ostküste der Insel wird von einem kalten Meeresstrome, die Westküste
von einem Arme des warmen Golfstromes bespült. (Welchen Einfluß wird das auf
die Küsten haben? Welche Kiiste wird am meisten bewohnt sein?) — Im Innern ist
Grönland eine unermeßliche Eiswüste, die von riesenhaften Gletschern ausgefüllt wird.
Die Ränder derselben senken sich langsam zum Meere und bilden gewaltige Eisströme,
die oft von 2—300 m hohen Felsen als riesige Eisberge ins Meer stürzen. Mit dem
9—10 Monate langen Winter wechselt ein kurzer, heißer Sommer, der im Juli be-
ginnt. Dann taut der Schnee an den Küsten und in einzelnen Thälern auf. Die
Sonne geht nicht mehr unter, und die Hitze wird ziemlich groß. Gewaltige Mücken-
schwärme erfüllen die Luft, und große Nebel hüllen oft die ganze Gegend ein. Der
Eskimos.
Realicnbuch A. (II. grbhnrt*.)