Wie Joseph ins Gefängnis kam. — a) Gesinnungsstoff.
67
der hatte drei Reben. Er wurde grün und wuchs und blühte, und die
Trauben wurden reif. Ich hatte aber den Becher Pharaos in der
Hand, nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den
Becher dem Pharao." Joseph besann sich eine kurze Zeit und sagte
dann: „Ich weiß, was der Traum bedeutet! Drei Reben bedeuten drei
Tage. Nach drei Tagen wird dich der König aus dem Gefängnis
führen lassen. Du wirst wieder sein Mundschenk und wirst dem Könige
wieder den Wein reichen, wie du es früher getan hast." Und dann
sagte Joseph noch: „Wenn du wieder Mundschenk bist, so bitte Pharao,
daß er mich auch aus dem Gefängnisse freiläßt; denn ich bin auch
unschuldig."
Wer erzählte nun seinen Traum? Der Bäcker. Er sprach: „Ich habe
geträumt, ich trüge drei Körbe auf meinem Kopfe und im obersten Korbe
war allerlei Gebackenes für den König. Da kamen die Vögel und fraßen
aus dem Korbe." Joseph sprach: „Dein Traum bedeutet nichts Gutes.
Die drei Körbe bedeuten drei Tage. Nach drei Tagen wird der König
dich auch aus dem Gefängnisse holen lassen; aber er wird dich nicht wieder
zum Hofbäcker machen, sondern an den Galgen hängen lassen, und die Vögel
werden dein Fleisch fressen."
Erzähle, wie Joseph dem Hofbäcker den Traum deutet!
(Geschieht, wie eben erzählend dargestellt wurde.)
Wie Joseph es gesagt hatte, so geschah es. Nach drei Tagen feierte
der König seinen Geburtstag. Was geschah mit dem Mundschenk? Pharao
ließ ihn aus dem Gefängnisse holen und machte ihn wieder zu seinem
Mundschenk. Was geschah aber mit dem Bäcker? Der König ließ ihn an
den Galgen hängen. Aber der Mundschenk war ein undankbarer Mensch.
Also? Er dachte nicht an den armen Joseph und bat den König nicht, den
Joseph freizulassen. Darum? Darum mußte Joseph auch noch weiter im
Gefängnisse bleiben.
Erzähle, wie es dem Mundschenk und dem Bäcker erging!
Wie Joseph es gesagt hatte, so geschah es. Nach drei Tagen feierte
der König seinen Geburtstag. Da ließ er den Mundschenk aus dem
Gefängnisse holen und machte ihn wieder zum Mundschenk; aber den
Bäcker ließ er an den Galgen hängen. Der Mundschenk aber dachte
nicht an den armen Joseph und bat den König nicht, ihn freizulassen.
Darum mußte Joseph auch noch weiter im Gefängnisse bleiben.
Vertiefung. Was uns an Joseph gefällt! Eristals Sklave fleißig,
geschickt und ordentlich. Als Aufseher der Sklaven wird er mild gewesen
sein; er bleibt seinem Herrn treu; denn er läßt sich von dem bösen Weibe
nicht verführen. Er denkt nicht: „Es sieht ja kein Mensch das Böse;
darum kann ich's tun!" Vielmehr weiß er, Gott sieht es doch. Er hat
Gott vor Augen. Er will den lieben Gott durch die Sünde nicht betrüben.
Daraus merken wir, daß er Gott lieb hat, daß er ihn im Herzen hat.
Joseph hat Gott vor Augen und im Herzen. Als Gefangener ist er
fleißig und geduldig; denn er murrt nicht. Er leidet unschuldig und
betet zu Gott, der möge ihn befreien.
Als Aufseher der Gefangenen ist er mild gegen die Gefangenen; er
5*