Full text: Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg

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grabens. Fil. von Nr. 1. Neue Schule und neuer Gottesacker. — 
Am 3. Pfiugsttage wird ein Brunnenfest begangen; nachdem eine 
Quelle, deren Wasser auf das Rudolstädter Schloß fließt, gereinigt 
ist, treiben einige Vermummte Kurzweil und die Einwohner tanzen. 
F) Im Gebiete des Wüstenbaches: (Nr. 121 bis 127). 
1) Im Thale desselben: (Nr. 121 bis 123). 
121) Eschdorf, anmutig gelegenes Krchdf. mit Ackerbauern. 
1 neue Kirche (1861). Fil. von 122; 1 Sch., 1 L. 
122) Teichröde, hübsch gelegenes Pfdf. an der Mündung 
der Gornitz. 1 Sch., 1 L. 3 Mahl- und 1 Schneidemühle; Hand- 
wirtschaftlicher Verein. Ackerbau ist Hauptgeschäft. Unweit die 
Wüstung Hopfgarten, wo sich noch Mauerüberreste finden; angeblich 
im 30 jähr. Kriege zerstört. 
123) Pflanz wirb ach, hübsches Krchdf. mit weinumrankten 
Häusern. Fil. von Nr. 1. 1 Sch., 1 L. Acker- und Obstbau, auch 
etwas Blumenzucht. Künstliche Fischzucht. 1 Mahlmühle. Ginge- 
psarrt ist der alteuburgische Ort Ammelstedt. 
124) Ehrenstein, ackerbautreibendes Kirchdorf am steilen 
Schloßberge und am Ursprünge des Kindergrabens. Der Ort hieß 
früher Teichmannsdorf, nahm aber den Namen der darüber thronen- 
den Burg an. Diese ist eine verfallene Ritterfeste, der Sage nach 
von dem Grafen von Gleichen, der zwei Weiber heiratete, erbaut; 
sie kam seit dem 12. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von 
Schwarzburg. — Ehrenstein war sonst Sitz einer Nebenlinie der 
Grafen von Gleichen. In Ehrenstein war sonst ein Amt, das 1803 
mit dem Amte Panlinzelle vereinigt wurde; dieses kam 1851 zu Stadtilm. 
2) An rechten Nebenbächen: (Nr. 124 bis 125). 
125) Geitersdorf, Krchdf. in einem engen Seitengrunde 
in freundlicher Abgeschiedenheit. Mit 123 im Kirchen- u. Schulver- 
band. Starker Obst- uuö Ackerbau. Unterhalb 1 Ziegel- und Kalk- 
brennerei. Früher hieß es „Judasdorf, Jndisdorf, Gütersdorf." In 
der Kirche ein fchöner alter Abendmahlskelch. 
3) An linken Nebenbächen: (Nr. 126 bis 127). 
126) Milbitz b. Teichel, freundliches, wohlhäbiges Krchdf. 
Fil. von 127; 1 Sch., 1 L. Ausschließlich Ackerbauer; viel Obst, 
besonders Kirschen. Großartige, musterhafte Bienenzucht. 
127) Teichel, ein uraltes, 2 Std. nördlich von Rudolstadt 
am Ursprung der Gornitz gelegenes, Ackerbau treibendes Städtchen, 
von dem mit Recht gesagt werden kann: „Wenn alle Bauern ins 
Feld gegangen sind, dann ist kein Bürger mehr zu Hause." 1 neue 
Kirche im spätgotischen Stile; 1 Sch., 2 L.; 1 großes, schönes Rat- 
haus; 1 Mühle; 1 Vorschußverein. 
(?) Am Ursprünge zweier Seitenthäler des Haselbaches. 
128) Teich weiden, freundliches, hochgelegenes Krchdf., ohne 
Bach. Fil. von Nr. 1; 1 Sch., 1 L. In der Kirche ein gut er¬
	        
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