Full text: Länderkunde von Europa (Bd. 2)

§ 37. 11. Teil: Süd-Europa; Spanien, Portugal. 
Auch sie zeigt die große Bedeutung des Bergbaues in Spanien, hat 
doch die Erz -Einfuhr nach Deutschland allein einen weit größeren Wert 
als die ganze Ausfuhr aus Deutschland nach Spanien (1905: 80 gegen 53 Mill. M). 
Deutschland liefert in erster Linie Waren der Eisen- und Maschinen-Industrie (darunter 
Maschinen und Maschinenteile, Lokomotiven und Lokomobilen im Werte von 9 Mill. Mtk.). 
Nach sseiner Handelsflotte nimmt Spanien einen höheren Rang ein als nach 
seinem Handelsumssat, nämlich den 7. (zwischen Rußland und Schweden). Es hängt 
das damit zusammen, daß sich bei der fast insularen Lage des Landes auch der größte 
Teil des Handels mit dem übrigen Europa zur See vollzieht. | Und dafür genügt die 
spanische Flotte nicht einmal; in den spanischen Häfen sind die fremden Flaggen 
mehr vertreten als die spanissche. 
Nach der Eisenbahndichte steht Spanien in Europa an 10. Stelle (einerlei, ob 
nach der Fläche oder auf den Kopf berechnet). Nach der Fläche berechnet sind noch dünner 
mit Bahnen bedeckt nur die Balkansstaaten, Rußland, Skandinavien und Portugal.] Der 
Betrieb auf den Bahnen, die alle im Besitz fremder, meist französischer Gesellschaften 
sind, ist vielleicht am schlechtesten in ganz Europa. | Madrid ist in ähnlicher Weise der 
Knotenpunkt der Bahnen wie in Frankreich Paris. | Den Landverkehr mit Frantreich 
vermitteln 2 Küstenbahnen, die die Pyrenäen umgehen.]| Die Flüsse sind der Schiffahrt 
durchweg ungüngstig (s. § 18). 
6. Verfassung, Wehrkraft und Kolonien. 
§ §ü7. az) Spanien ist eine erbliche konstitutionelle Monarchie unter dem Hause Bour- 
bon. Die beiden Kammern (das Oberhaus: „Senat“, das Unterhaus: „Kongreß der Depu- 
tierten“) werden die Cortes genannt. ps Friedensstärke soll an 120 000 Mann be ragen 
(Deutschland rund 590 000), wird aber wegen mangelnder Geldmittel nicht erreicht (Kriegs- 
stärke 850 000 Mann, Deutschland 3 Millionen). fie spanische Kriegsflotte war zur Zeit 
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M (Aus „Grundzüge der Länderkunde‘ von Prof. Hettner; Verlag von Otto Spamer, Leipzig.) 
Abbildung 24. Ehemalige und gegenwärtige Kolonien Spaniens und Portugals.
	        
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