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wohlgemut vor mir hertraben. Ich hatte noch einen Schuß in meiner Flinte,
und da die Entfernung nicht groß war, feuerte ich sie auf den Bären ab
Dieser stürzte zu Boden, raffte sich aber unverzüglich wieder auf, und lief
spornstreichs einer Felsenschlucht zu, die sein gewöhnlicher Aufenthalt sein mochte,
Ihn dahin zu verfolgen, war jetzt zu spät, auch fehlte es mir an Waffen; denn
Pulver und Blei hatte ich weiter nicht bei mir. Ich dachte aber: Du entgehst
mir nicht! Eine gute Lektion hast du schon und morgen ist auch noch ein Tag.
Ein Bär ist eine gute Beute, wenn er tot ist. Man kann nicht bloß sein Fell
brauchen, auch sein Fett ist zu mancherlei Dingen gut — wie gleich jetzt bei
mir zum Einreiben — und seine Schinken sind geräuchert ein treffliches Gericht.
Daß mir diese Beute zufallen würde, zweifelte ich nicht. Ich hatte bemerlt,
daß er Blut verloren hatte, und so konnte ich hoffen, er werde bis zum Morgen
entweder den Geist aufgegeben haben, oder doch hinlänglich geschwächt sein. Ich
dachte die ganze Nacht an meinen Bären, und der Tag war kaum ange—
brochen, als ich mich auf den Weg begab. Die Flinte ließ ich zu Hause,
sie war mir unnütz; denn beim Nachsuchen fand sich, daß auch im Hause
kein Körnchen Schießpulver war, und in der Nähe liegt kein Ort, wo ich
welches hätte bekommen könnnen. Dafür bewaffnete ich mich mit einer Heu⸗
gabel und einem Beil. Das Beil gab ich meinem Jungen zu tragen; denn
der ließ mir keine Ruhe, ich mußte ihn mitnehmen und im Grunde ist es
auch gut, wenn so ein Junge frühzeitig etwas sieht. Wir kamen bald an
die Stelle, wo ich am Abend nach dem Bären geschossen hatte. Der Platz
war mit Blut bedeckt, und eine starke Spur führte ohne Fehl zu der Schlucht,
in die sich das Tier gerettet hatte. Diese Schlucht senkt sich auf der
einen Seite schroff und steil, auf der andern bequemer hinab. In der Tiefe
braust ein Waldbach durch abgerissene Felsenstücke und überhängendes Ge⸗
büsch; und hier, etwas hinaufwärts, an der schroffen Seite, wurde ich unter
einer grauen Wacke, die wie ein Dach weit hervortrat, meinen Bären gewahr,
der halb vom Buschwerk versteckt den Kopf schlaff nach der Erde senkte.
Er macht sein Testament, sagte Billy. Nun, antwortete ich, wir wollen
ihm helfen, und ich will die Erbschaft in Empfang nehmen. Mit diesen
Worten stieg ich den Abhang hinab, schritt auf den Steinen über das Wasser,
und näherte mich dem Feinde mit der vollkommensten Zuversicht. Der Bär
regte Fh nicht. Schon war ich ihm so nah, daß ich die Heugabel fällen
konn?“, um ihm den Todesstoß zu versetzen; aber in demselben Augenblicke
sprang er auf, umfaßte mich mit beiden Tatzen, und warf sich in dieser
Umarmungen. mir den Berg hinab in den brausenden Waldbach. Unter—
wegs verlor er seine Zeit auch nicht, sondern biß zu, wohin er kam, und
drückte mich mit solcher Gewalt an sich, daß mir der Atem verging. Billy
schrie von oben herab wie wahnsinnig; aber was half das? Der Bär fürchtete
sich vor ihm so wenig, als vor mir, und ich wäre verloren gewesen, wäre
mir nicht die Geschichte von einem alten englischen Könige eingefallen, —
Sie werden von ihm gehört haben — der einem Löwen im Kampfe die Faust
in den Rachen gestoßen hat. Ich that desgleichen. Mit der einen Hand
fuhr ich dem Untier in den Hals; und während wir uns zusammen in dem