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Dritter Abschnitt.
weißt auch den Kbstand des Mondes von der Erde. 5. Nur 10 Kquator-
längen. L. Folge! 5. Damit eine ringförmige Mondfinsternis entstehen
könnte, müßte der Mond viel weiter von der Erde entfernt sein- denn
erst dort, wo der Durchschnitt durch den Schattenkegel der Erde kleiner
ist als der Vollmond, erst dort könnte eine ringförmige Mondfinsternis
entstehen. £. Ferner! Warum nicht jeden Monat eine vollständige
Mondfinsternis entsteht! 5. Das hat seinen Grund in demselben Um-
stände, warum nicht jeden Monat eine Sonnenfinsternis entsteht. Die
Mondbahn liegt nicht in derselben Ebene wie die Erdbahn.
Zusammenfassende Sätze.
Die Mondfinsternis entsteht dadurch, daß sich der Mond bei voll-
mond durch den Erdschatten hindurchbewegt. Da sich der Mond von
V/ über S nach O wirklich fortbewegt, so muß der Mond zuerst an der
linken Seite seiner Scheibe verdunkelt werden, und die Verfinsterung
muß von links nach rechts über die Scheibe hinwegrücken. Es entsteht
nicht bei jedem Vollmonde eine Mondfinsternis, da die Mondbahn nicht
in der Erdbahn liegt und der Mond in der Regel über oder unter der
Linie hinweggeht, die die Sonne mit der Erde verbindet. Wegen der
Kleinheit des Mondes, wegen seines geringen 5lbstandes von der Erde
und wegen der Größe des Erdschattens kann es nur teilweise und voll-
ständige Mondfinsternisse geben, niemals aber ringförmige.
X. Ebbe und Flut.
Ziel: Wir wollen Ebbe und Flut in ihrer Ursache zu
verstehen suchen.
Vorbereitung: ll)ir stellen das zusammen, was wir bei der
Besprechung der Nordsee im letzten Jahre erfahren haben:
1. 3n 24 Stunden und 50 Minuten, oder innerhalb der Zeit, die
zwischen zwei Monddurchgängen durch den Meridian liegt, ist zweimal
ein höchster und zweimal ein niedrigster Stand des Meeres, das Steigen
(Fluten) dauert 6 Stunden \21/2 Minuten, und das Sinken (Ebben) dauert
gerade so lange.
2. Bei Vollmond und Neumond werden die höchsten Fluten be-
obachtet (Springfluten).
3. Bei den vierteln beobachtet man die kleinsten Fluten (Nippflut).
4. Die Zeit zwischen dem Monddurchgange durch den Meridian und
dem Eintritte des Hochwassers heißt die Hafenzeit.
5. Noch in Hamburg (100 km vom Meere) beträgt die Flut ziem-
lich 2 in.
6. In der Elbe erstreckt sich die Flut 20 Meilen weit stromaufwärts
bis Lauenburg (140 km vom Meere).
hieran schließen sich die Fragen:
1. töie ist dies zweimalige Steigen und Fallen zu erklären?
2. Warum sind bei voll- und Neumond die höchsten Fluten?