Pon den ältesten Zeiten bis zum Auftreten der
Hohenzollern.
1. König Heinrichs I. Kämpfe gegen die Slawen.
928/29.
<Aus Widukinds von Korvey ssS8t»s Saxonic^s, B. I. Kap. 35—36: Geschichtsschreiber der
deutschen Vorzeit, 10. Jahrg. 6. Bd. Herausgeg. von Schottin, S. 36 ff.)
er Mönch ZVidukind aus dem sächsischen Kloster Korvey an der Weser
schrieb um das Jahr 967, unter der Regierung Kaiser Vttos d. Gr.,
drei Bücher sächsischer Geschichten, und zwar fast nur nach mündlicher
Überlieferung, durchweg zuverlässig und wahrheitsgetreu. 5ein Werk, der „zwölf-
jährigen Mathilda, des Kaisers Tochter," gewidmet, weshalb er dem sächsischen
Kaiserhause nicht ganz fern gestanden haben mag, ist in der Behandlung durchaus
volkstümlich, im Ausdrucke gesucht, im übrigen eine (Quelle ersten Ranges.
- Während der König die Bürger an Satzung nnd Zncht gewöhnte,
fiel er plötzlich über die Slawen her, welche Hevelder') genannt werden,
ermüdete sie durch viele Treffen und nahm endlich bei sehr hartem Winter,
indem er auf dem Eise sein Lager aufschlug, die Stadt, welche Breunabor^)
heißt, durch Hunger, Schwert und Kälte. Und als er mit jener Stadt die
ganze Landschaft in seine Gewalt bekommen hatte, wandte er seinen Marsch
gegen Dalemanzien^), dessen Bekriegnng ihm schon vor Zeiten sein Vaters
') Im Havelland.
2) Brandenburg; der Name soll „Waldburg" bedeuten (bvr — Waldgegend?),
vgl. Ratibor (dem Ratzeburg entspricht), Mezibor — Mittenwalde. — Die Ein¬
nahme der Stadt fällt in das Jahr 928.
3) Das Land au der Elbe von Meißen bis gegen Böhmen.
4) Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen, -st 912. — Der erste siegreiche
Angriff Heinrichs auf die Dalemanzier fällt in das Jahr 906 (Widukind, e. 17.).
Zurbonsen, Quellenbuch. 1