ilo
Nar — Naupaktos.
Nar, Nbflfs. der Tiber, geht auf
die "Wurzel snu und sna, zu der
griech. véco, schwimme, vaco,
fliefse gehört. Curt. 319.
Narbada, Flufs in Y.-Indien,
bedeutetFreudenspender, vom skr.
narma = Freude und da = ge¬
bend. Egl. 389.
Nar GTT, Nbflfs. des Bug, geht
auf eine sia v. Wurzel, in der die Be¬
griffe Wasser und Land vereint er¬
scheinen. Namentlich häufig ist sie
zur Bezeichnung von Flüssen ge¬
braucht. Darauf geht auch der Neben-
name der Wilia, Neris. Tsch.
nor, der See, poln. nor, Taucher,
lit. nérti, tauchen, schwimmen.
Anderseits bedeutet im altruss. nur
die Erde, poln. nor a Höhle unter
der Erde, lit. 7ior-agas Pflug¬
schar. Ebendeshalb führt Ketrz. auf
diesen Stamm nach dem Vorgänge Wes¬
selmanns den Namen der Nehrung;
siehe auch Max Voelkel, Lett. Sprach¬
reste auf der Kurischen Nehrung.
1. Anm. Dieser kommt zuerst in einem
Vertrage zwischen Sventopolk und dem
deutschen Ritterorden vom Jahre 1248
vor „Concessimus Santopolco
et haeredibus suis insulam,
quae vocatur Nerie" — zur Be¬
zeichnung der Frischen Nehrung vor
und wird später auch auf die Kuxi¬
sche Nehrung übertragen. Der Name
ist slav. und im lit. ganz unbekannt.
Der Litauer nennt die Kurische
Nehrung kopos = Dünen. Pierson
leitet den Namen vom lit. nerti,
auf- und niedertauchen, als ob
er auf- und niedertauchendes Land
bedeute. Aber wenn es auch sicher
ist, dafs die Nehrung im Laufe geo¬
logischer Perioden mehrere Male ver¬
schwunden und wieder aufgestiegen
ist, so ist doch diese Erkenntnis nur
ein Resultat wissenschaftlicher Unter¬
suchung, nicht empirischer Beobach¬
tung, kann also die Veranlassung
zur Namengebung nicht gewesen
sein. Nehrung von Niederung, nd.
Nederung herzuleiten, geht nicht an,
da die Nehrung eben keine Niede¬
rung ist. Ebenso müssen wir uns
gegen die sonstigen Versuche, den
Namen aus dem Deutschen zu deuten,
erklären. Dagegen mag daran er¬
innert werden, dafs bereits Neumann-
Elbing auf skr. nar a, Wasser ge¬
wiesen und Nehrung mit seichtes,
versandetes Gewässer, Insel¬
land übersetzt hat.
Nassau, Stadt an der Lahn.
Nassaue geht auf ahd. naz = nafs,
zurück, au, aue geht auf ahd. awa,
owa, ouwa, mhd. ouwe, owe imd
hat die Bedeutung Flufs, auch be¬
wässertes Wiesenstück, Insel,
Aue. Forst. D. 0. 130 u. 30.
Natal,Costa do=Weihnachts-
küste, heifst ein Teil der Ostküste
Afrikas, weil das Land am Weih¬
nachtstage (dies natalis) 1498
durch Vasco da Gama entdeckt wurde.
Egl. 391.
Natolien, s. Anadoli.
Naugard, s. Grodno.
Naumburg an der Saale, in älterer
Form Niwanburg, geht auf ahd. niwi,
niuwi, mhd. niwe, niuwe, niu,
neu zurück. Forst A. N. 11.1154.
Naupaktos, Stadt an derNordküste
des korinth. Meerbusens, bedeutet
Schiffsbauplatz und wird von der
Tradition mit der Wanderung der Do-
rier in Verbindung gebracht, welche
hier ihre Fahrzeuge zur Überfahrt
nach dem Peloponnes gezimmert haben
sollen; mit mehr Recht dürfte man
sie wohl als eine alte Handelsnieder¬
lassung der Korinther betrachten. Im
Volksmunde hat sich aus Naupaktos
EpaktOS entwickelt, und aus die¬
sem ist wieder durch Verstümme¬
lung im italienischen Munde der