Ein deutsches Vulkangebiet.
einen Ausbruch nicht mehr zu verzeichnen hatte. Der-
gleichen Vulkane nennt man im Gegensatze zu den tätigen
Feuerbergen erloschene. Tätige Vulkane sind auf dem
europäischen Festlande seltene Erscheinungen.
Anders verhält sich die Sache in betreff der er
loschenen Vulkane auf europäischem Bodeu. Daran ist
unser Erdteil durchaus nicht arm, und auch Deutschland
kann sich rühmen, mehrere Gegenden zu besitzen, woselbst
in vorgeschichtlicher Zeit vulkanische Tätigkeit zu Herr-
licher Entfaltung gekommen ist, allerdings während sehr
verschiedener Perioden in der Entwicklungsgeschichte
unserer Erde. Das eine derselben, das geologisch jüngste
unserer deutschen Vulkangebiete, liegt auf der linken
Rheinseite, im Eifelgebirge.
?5n der Umgebung des Laacher Sees bei Andernach
am Rheiu und in der Vordereifel treffen wir auf eine
große Anzahl von Vulkanen in den verschiedensten Sta
dien ihrer Entwicklung, von den Embryonalzuständen
eines Feuerberges, deu sogenannten Maaren an, kessel
förmigen Vertiefungen, mit Wasser erfüllt oder mit
Wiesenflächen und Moor bedeckt, von vulkanischen Tuff
lagern ringförmig umgeben, bis zum vollendeten, ans
Schlacken, Tuffen und Laven aufgebauten Vulkankegel.
Wenn wir mit den Feuerbergen in der Umgebung des
Laacher Sees beginnen, die fast ganz auf das Flußgebiet
der Nette und Brohl verteilt sind, so zählen wir deren
etwa vierzig, darunter „wahre Modelle von Vulkanen",
so vorzüglich sind uns dieselben erhalten geblieben. Diese
aus lockern vulkanischen Auswurfsmassen gebildeten
Berge stellen teils regelmäßig geformte Kegel dar, deren
abgestumpfte Spitze einen trichterförmigen Krater noch
deutlich erkennen läßt, oder dieselben sind von den ihnen
entströmenden Laven seitlich aufgerissen worden und
haben dadurch eine hufeisenförmige Gestaltung bekom-
men, eine Erscheinung, welche uns auch noch in andern
Vulkangebieten, so in demjenigen der Auvergne im
zentralen Frankreich zuweilen entgegentritt. Übrigens