Allgemeine Geschichte der Jtaliäner. 2 3
sie, selbst auf ihre allgemeine Lebensart, eitun
starken Einfluß. Schon in den später« Iabren
des vierzehnten Jahrhunderts war das meylän-
dische Geschlecht der Visconti zu einer solchen
Macht gelangt, daß es nicht nur Meyland und
einen sehr großen Strich Landes in den dortigen
Gegenden an sich brachte, sondern auch nach an¬
dern italianischen Landern strebte, und endlich
von dem Kaiser Wenzel die herzogliche Würde Herzog,
von Meyland erhielt. Johann Galeazzo Vis. ¡¡¡¡¡¡¡,®ie9t
conti, dieser erste Herzog von Meyland, der in 1.1395.
ganz Italien gefürchtet wurde, besaß zwey Drit-
theile der Lombardey, mithin den größten Theil
des ehemaligen iraliänisihen Rönigreicbs, wel¬
ches nun allmählig zu verschwinden anfieng.
Denn obgleich dieses Herzogthum von dem deut¬
schen Reiche abhängig seyn sollte; so handelten
doch die Besitzer desselben in allem nach ihrem Ge¬
fallen. Zwar starb das Haus Visconti um die
Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts aus; allein
das damit verwandte Geschlecht Sforza wußte
sich doch in dem Herzogthum Meyland zu behau¬
pten. — In der Nachbarschaft desselben schwan¬
gen sich nun auch die bisherigen Grafen von Sa- Herzog,
voyen zu einer beträchtlichen Größe empor. Sie
hatten schon im dreyzehnten Jahrhunderte Her¬
zoge von Chablais und Aofta geheißen; aber
bald nach dem Jahre 1400 wußte derGrafAma-
detts der Achte durch feine ausnehmende Klug¬
heit und häufige Friedensvermittelung sich in be¬
sonderes Ansehen zu setzen. Er vermehrte sein
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