201
Geschichte der Griechen.
Lieben, sehr viel Vortreffliches und Bewunderns-
werthes, aber am Ende auch genug Warnun¬
gen für andere Nationen, die sich ihres glückli¬
chen Zustandes nicht wohl zu bedienen wissen,
antreffen werdet.
II. Ihr erinnert euch aus den vorhergehen- Athenien.
den Zeiten, daß sich in Griechenland viele kleine
Königreiche erhoben hatten. Unter diesen wur. andere gne-
den zwey vor allen andern berühmt: das arhe-
niensische im, eigentlichen Gricchenlande, und
das lacedämomstbe auf der griechischen Halbin¬
sel; aber nicht blos diese Reiche und ihre Für-.^
sten, sondern noch mehr die Nationen selbst,
Achenrenser und LaceOamonier. Nur mit die¬
sem Unterschiede, daß die letzter» hauptsächlich
wegen ihrer Gesetze, strengen Sitten und krie¬
gerischen Thaten gepriesen wurden; die erster»
hingegen, außer ihren trefflichen Gesetzen und ei¬
ner eben so heldcumüthigcn Tapferkeit, durch
angenehmere Sitten, und eine Liebe zu allen
Künsten und Wissenschaften, die auch bep keiner
alten Nation so vollkommen als bey ihnen wur¬
den, ausnehmenden Ruhm erlangten. Es gab
allerdings noch mehr griechische Nationen in und
außerhalb Griechenland, die sich zu ihrer Ehre
hervorthateu, wie die Thebaner, die Corin-
tbier, die Ionier; aber weder auf so mancher¬
lei) Art, noch so lange, noch in einem solchen Ue-
bcrflusse von vorzüglich schätzbaren Männern, wie
die Athenienftr und Laccdämonicr.