Der ix. Hauptabschn. von dem Obers. Kreise. 521
welches sie aber in dem letzten nordischen Kriege dergestalt
verlohren, daß sich Preussn und Dänemark 1711. darein ge-
theilet haben. Endlich wurde 1720. in dem stvckholmischen
Frieden wieder eine neue Theilung vorgenommen. Die Da¬
nen traten den Schweden ihren Antheil zwischen der Ostsee
und dem Flusse Prene wieder ab, und das Haus Branden¬
burg bekam auch etwas von Vorpommern. Es wird aber
derjenige Lheil Dorpommern genennet, welcher an der A-
-endseite der Oder liegt. Was an der Morgenseite dieses
Flusses anzutreffen ist, das Heist -Hinterpommern.
Der 1. Abschnitt.
Don Dorpommern.
Dorpommern, Lat. Pomerania citertor, liegt an der
Abendssite der Oder, und gehört seit dem Frieden zu Stock¬
holm theils Schweden, theils Brandenburg.
3) Den Schweden gehört
Derbarrhische und gutzkoische Kreis, nebst der Insel
Rügen. Zu merken hat man:
1. WOLGAST, eine veste Stadt, Schloß und Amt nebst
einem Hafen am Flusse Peene.
2. GREIFSWALDE, oder GRYPHSWALDE, eine veste
und ziemliche Stadt am Flusse Rick, allwo seit 1456. eine
wohleingerichtete hohe Schule ist.
3. GUTZKOW, ehedessen eine Grafschaft, jetzo ein ge¬
ringes Stadtgen am Flusse Peene.
4. TRIBESES, ein Stadtgen und Paß.
5. D AMGARTEN) ein Stadtgen und Paß gegen Meck¬
lenburg.
6. BARTL!, eine mittelmasige Stadt, Schloß und Amt
an einer See.
7. STRALSUND, Lat. Straliimdia, eine alte, gross und
veste Stadt an einer Meerenge, allwo die schwedische Re¬
gierung über Vorpommern ist. Ehedessen war sie eine gu¬
te Hanssestadt. Im Jahre 1678. wurde sie von Friedrich
Wilhelm Churfürsten zu Brandenburg erobert, und 1679.
an Schweden wieder abgetreten. Im Jahre 1715. wurde
sie schon wieder von den Bundsgenossen Schweden abge¬
nommen, und erst 1722. wieder zurück gegeben.
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8. Ru-