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ziemlichem Geräusche über das Mühlrad und setzt dieses vermöge
seiner Schwere in Bewegung.
Das Mühlrad klappert ohne Ruh' und Rast bei Tag und Nacht.
Nur am Sonntage, um der Sonntagsruhe willen, steht es still.
Eine Stunde im Umkreise gibt es kein Haus. Des Müllers Kinder
sind meist ohne Kameraden. Die Blumen am Bache sind ihre Bilder,
die Fischlein im Wasser und die Käfer in der Luft ihre Gespielen,
die Vögel innerhalb des Tales ihre Genossen. Wiedemimn.
134. Brennbare Mineralien.
Wenn wir nichts als Holz zur Feuerung hätten, so würden
manche Gegenden bald von den Menschen verlassen werden müssen.
Allein der weise Schöpfer hat noch für anderes Brennmaterial ge¬
sorgt und es unter der Erde aufbewahrt, woran sich die Menschen
wohl noch viele tausend Jahre wärmen können. Das sind die
Steinkohlen, die Braunkohlen und der Torf.
Wohl ist der Diamant, der nichts anderes ist als reine Kohle,
der kostbarste Edelstein. Denn er ist so rein und hell wie das
Sonnenlicht, dabei härter als der härteste Stahl, und wenn man ihn
zum Brillanten schleift, so ist er wie das Tautröpflein, in welchem
die Sonne sich spiegelt. Aber nicht minder kostbar als der Diamant
ist die Steinkohle; denn sie gibt dem Menschen Licht und Wärme,
Arbeit und Nahrung und führt ihn mit Windeseile über Länder und
Meere.
Vor tausend und abertausend Jahren wurden die Schätze bereits
versenkt, die jetzt der Mensch begierig aus dem Schoße der Erde
wühlt. Durch gewaltige Erderschütterungcn gingen damals unerme߬
liche Wälder mit riesigen Bäumen unter. Der Druck von oben und
die Wärme von unten wirkten zusammen, diese mächtigen Holzmassen
zu verkohlen, und so entstanden die gewaltigen Kohlenlager in der Erde.
Die Beschaffenheit der Steinkohle ist sehr verschieden, je nachdem
andere Mineralien ihr beigemischt sind oder der Kohlenstoff möglichst
rein vorhanden ist. Die beste Kohle ist die Glanzkohle. Zwölf
Pfund des härtesten Buchenholzes geben nicht so viel Hitze, als sieben
Pfund dieser Kohle. Minder gut ist die Schiefcrkohle; denn sie
brennt mit lodernder Flamme leicht weg und hinterläßt viel Asche
und Schlacke.
Das kohlenreichste Land der Erde ist England. Auch Deutsch-