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Die Araber haben in der Geschichte Gstafrikas und insbesondere
in unserem Schutzgebiete einst eine große Rolle gespielt. Alle
bedeutenden Städte Gstafrikas sind arabische Gründungen. Oie
Araber waren einst die Herren über alle ostafrikanischen Küsten¬
länder? es gab z. B. ein besonderes arabisches Sultanat Sansibar.
Sie waren große Grundbesitzer und ließen ihre Pflanzungen durch
Sklaven bearbeiten- denn selbst arbeitet der Araber in Afrika
nicht. Um sich billige Arbeiter zu verschaffen, veranstalteten sie
mit Hilfe angeworbener Krieger im Innern Afrikas regel¬
rechte Sklavenjagden. Oie zum Widerstände unfähigen Neger
wurden eingefangen wie das Vieh und an die Mste transportiert.
Auf dem Wege dahin wurden sie mit Elfenbein beladen,- und so
erschien der Araber im Innern des Landes immer als Sklaven-
jäger und Elfenbeinhändler zugleich. Um sichere handelsnieder-
lassungen im Hinterlande zu haben, gründeten die Araber Tabora
im Wanjamwesilande und Udschidschi am Tanganjikasee. Oie Lage
änderte sich aber mit einem Schlage, als die deutsche Regierung
dem Sklavenhandel mit unerbittlicher Strenge ein Ende machte.
Jetzt mangelte es an Arbeitern auf den arabischen Pflanzungen,
viele Araber verarmten- ihre Besitzungen gingen gewöhnlich in
die Hände der Inder über. Oa versuchten sie, den früheren Zu-
stand durch einen großen Aufstand gegen die Deutschen wieder-
herzustellen. Auch dieses Mittel schlug fehl- Wissmann warf die
Erhebung nieder. So haben sich denn zahlreiche Araber nach
anderen Erwerbszweigen umsehen müssen- besonders sind sie
Schiffseigentümer geworden und betreiben Mstenhandel. Trotz-
dem also die Araber ihre frühere Herrscherstellung völlig verloren
haben, tragen sie doch noch das alte, würdevolle Wesen zur Schau,
das dem Suaheli so imponiert. Oen ungläubigen Weißen zu be-
trügen halten aber die meisten für durchaus erlaubt und ver-
dienstlich.
An Unredlichkeit kommt dem Araber gleich, an Geschäftsklug-
heit aber übertrifft ihn weit der Inder. Oie Zahl der Inder ist