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Darum schied Rübezahl auch von diesem Menschenkinde
und kam zu einem Amtmann, bei welchem er die Stelle eines
Gerichtsdieners übernahm. Mit gewohntem Eifer versah Rübe¬
zahl hier seinen Dienst und reinigte den Amtsbezirk in kurzer
Zeit von Bummlern, Dieben und Straßenräubern. Leider er¬
kannte er aber bald, daß der Amtmann ein ungerechter Richter
war, sich mit Geschenken bestechen ließ und nach dem An¬
sehen der Person richtete. Da mochte Rübezahl nicht länger
das Werkzeug der Ungerechtigkeit bleiben und verließ auch diesen
Dienst.
Die Lust, noch weitere Versuche im Dienste der Menschen
zu machen, war ihm nun völlig vergangen. Er hatte von dem
ganzen Menschengeschlechte eine ungünstige Meinung bekommen
und wollte die Brut, so nannte er sie, fortan nur necken und
plagen.
146. Me Rübezahl in der Höflichkeit unterweist
Von Hermann Klcthß,
Das Buch von Rübezahl. Breslau 1852. 8. 63.
®in junger vorwitziger Gesell, der auf der Wanderschaft nach Böhmen
unterwegs von Rübezahl hatte erzählen hören, wollte, als er in die
Nähe der Schneekoppe kam, ihn selbst zu Gesicht bekommen. Deshalb
forderte er ihn mit ungeschliffenen Worten heraus und rief: „Rübezahl,
Bärenhäuter, Hexenmeister, wo steckst du? Laß mich von deiner Kunst
etwas sehen, wenn du eine verstehst!" Was geschah aber? Eh' sich's
der tölpische Bursch versah, stand Rübezahl dicht vor ihm mit einer
langen Gerte in der Hand, sah ihn grimmig an und sprach: „Ei, du
ungehobelter Gesell, wer hat dich so schimpfen gelehrt? Gehst du des¬
halb in der Welt umher, daß du solch grobes Wesen lernst?" Der
arme Bursch, über die Maßen erschrocken, bat inständigst um Ver¬
zeihung, wollte alles nur aus Scherz gesagt haben und nie wieder
schimpfen. Rübezahl aber, den die unhöflichen Worte zu sehr erzürnt
hatten, nahm durchaus keine Entschuldigung an, sondern entgegnete:
„Nein, mein guter Gesell, ich muß dir einen Denkschilling geben, damit
du lernst, ein andermal deine groben und vorschnellen Worte besser im
Zaume zu halten." Damit nahm er die Gerte und strich den Burschen,
wie dieser es seit Kindesjahren nimmer erfahren hatte. Als Rübezahl
mit der Arbeit fertig war, mußte jener ihm angeloben, höflicher zu