258 Weltgeschichte. Zweyter Haupttheit.
I. n. C. G. der Herstellen wollte. Allein, da er ein un-
622t too. erwartetes Glück hatte, verleitete ihn feine
Herrschbegierde, auch ein eigenes mit seiner Religion
genau verbundenes Reich zu stiften. Die HauprlehreN
seiner Religion waren folgende: Es ist nur ein Gott
in einer Person, und Mahomed ist der letzte und
größte Prophet oder Gesandte *) dieses Gottes;
man muß jeden Tag fünfmal zu Gott sein Gebet!)
verrichten; — den ArMen fleißig Almosen ertheilen; —
jährlich ein feyerliches Fasten im neunten Monate be¬
gehen; einmal in seinem Leben eine Wallfahrt nach
Mecca vornehmen, und für die wahre Religion zu käm¬
pfen und zu sterben bereit seyn. Ueberhaupt empflehlt er
Rechtschaffenheit und die meisten Tugenden. Dazu seht
er noch viele andere Lehrsätze von Gott; von der unvei>
«leidlichen Notwendigkeit aller menschlichen Hand¬
lungen und Schicksale; von der Beschneidung, die er
seinen Anhängern vorschrieb; vom Paradiese, welches
aufdie Mahomedüner wartete; ein Verbot des Wein-
trinkens; eine Erlaubniß der Vielweiberei) bis auf
die Zahl von vier rechtmäßigen Frauen, Und dergleichen
mehr. Für sich hatte der saubere Prophet gut gesorgt.
Er war z. B. von allen Auflagen, auch Almosen frey,
dürfte sich, auch selbst an Fasttagen / der Wohllust über»
taffen, Ehebruch und alle Laster ohne Scheu begehen,
ja, wenn er sie beging, so wurden sie Tugenden; so viel
Weiber nehmen, als ihm nur beliebte re. Seine Reli-
-gion nannte er von der Hauptlehre derselben den Islam
oder die völlige Ergebung an den einzigen Gott, und die
Anhänger seiner Religion wurden im Arabischen Mos¬
lemin
seinen Anhängern noch andere Vorschriften des Glaubens und
Lebens gegeben? — Was erlaubte er sich selbst? — Wie
wurden diejenigeen genannt, welche seine Religion annah-
men? — Wie nannte er seine Religion? — In welchem Bu¬
che findet man die mündlichen Lehren Mahomeds gesammelt?
*) Jesus erklärte er für einen wacker», mit außerordentlichen
Gaben ausgerüsteten göttlichen Gesandten, nach welchem , da
man von seiner Religion abgejvichcn, er habe auftreten müsse».
