Metadata: Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht

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Schw. Wir haben Eier. 
Ludw. Jedem Mann ein Ei, 
Dem frommen Schwepp ermann zwei! 
Schw. Auf meinen Grabstein schreibt mir diesen Spruch! 
(Burg T r a u s n i'tz.) 
Ludw Mein Vetter, wie erging es euch? ich hoffe, 
Daß meine Diener keinen Anlaß euch 
Zur Klage gaben. 
Friedrich. " Sprich nur, sprich es aus! 
Verbirg nicht länger unter glatten Mienen 
Das Todeswort, das du im Herzen trägst! 
Ich weiß, du lechzest längst nach meinem Blut. 
Ludw. Man rieth mir, euch" zu todten, es ist wahr; 
Und wahr ist's, dieser endlos blutge Streit 
Verhärtet auch des mildern Mannes Sinn; 
Doch so ist noch der meine nicht verwildert, 
Daß dieses schöne Haupt mir dürfte fallen, 
Dies schöne Haupt "der höchsten Krone werth. 
Frdr. Was führt euch her? 
Ludw. Ich komm und ruf euch auf: 
Verbürget mir den Thron und werdet frei! 
Frdr. Was nennt ihr: euch den Zhron verbürgen? 
Ludw. Dies 
Sind die Bedingungen: Entsagen müßt ihr 
Dem Königsnamen,' müßt die Krone mir 
Ausfolgen, die nian für die rechte hält, 
Müßt eure Brüder zum Gehorsam bringen, 
Die Feinde mir bekämpfen und auch den, 
Der Papst sich nennt. Was ihr dem Reich entrissen, 
Müßt ihr zurück ihm stellen- 
Frdr. Meine Burgen 
Zum Pfande euch übergeben, meinen Schatz 
Als Lösegeld- 
Ludw. Verkennt mich nicht! das Eure 
Soll euch verbleiben, und was ihr verlort, 
Wird euch zurückgegeben, euer Lehn 
Bestätigt, Lösegeld bezahlt ihr nicht, 
Und alle, die mit euch gefangen wurden, 
Sind mit euch freigelassen. Unterpfand 
Begehr ich keines, 'eure Treue bürgt. 
Nur euer Wort verlang ich, daß wenn ihr 
Nicht die Bedingungen" erfüllen könnt, 
Ihr euch bis auf die nächste Sonnenwende 
Unfehlbar in die Fängniß wieder stellt. 
Auf die Entscheidung 'durch das Schwert habt ihr 
Das Recht zur Krone selbst uns ausgesetzt, . 
Mir fiel der Sieg, mein Recht nur sprech ich an. 
Frdr. Ich muß mich unterwerfen, nehmt mein Wort: 
Was ihr bedingt, erfüll ich, wenn ich kann; 
Kann ich es nicht, so kehr ich auf die Zeit 
Ludw. Wohlan denn! Herzog Friedrich wandelt frei! 
(Friedrich sitzt mit seiner Frau auf einer Rasenbank im Garten, sein Bruder Leopold und der 
päpstliche Legat kommen.) 
Leopold. Willkommen in der Freiheit! 
Legat. Herr, empfangt 
Den Glückwunsch des erfreuten Kirchenhaupts!
	        
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