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Xlo. Ausbruch des dreißigjährigen Kriegs. 
(I. 1618.) 
Die Religionsbedrückungen, über welche die Protestan¬ 
ten klagten, hatten ungeachtet des Religionsfriedens vom 
Jahr 1555 noch immer kein Ende. Beide Religionsparteien 
nahmen daher zu Anfang des 17. Jahrhunderts wieder eine 
drohende Stellung gegen einander an. Die protestantischen 
Fürsten und andere Reichsstande schlossen unter sich einen 
neuen Bund, gleich dem schmalkaldischen, die evangeli¬ 
sche Union genannt, und die Katholiken setzten ihr ein 
anderes unter dem Namen der Ligue entgegen. So ent¬ 
stand am Ende ein zweiter Religionskrieg, weit langer und 
blutiger als der erste. Er ist unter dem Namen des drei¬ 
ßigjährigen Krieges bekannt, weil er dreißig Jahre 
lang, von 1618 bis 1648, fortwüthete. Ein an sich 
geringfügiger Vorfall in Böhmen gab Veranlassung zu dem 
Ausbruch desselben. 
Die protestantischen Unterthanen des Erzbischofs von 
Prag und des Abtes von Braunau hatten nämlich in dem 
Städtchen Klostergrab und zu Braunau zwei Kirchen erbaut. 
Der Erzbischof aber wollte keine protestantische Gemeinde 
zu Klostergrab dulden, und erwirkte einen kaiserlichen Be¬ 
fehl, daß die Kirche wieder niedergerissen und der Erde 
gleich gemacht werden sollte. Dies geschah auch wirklich 
unter einer starken Bedeckung katholischer Soldaten. Die 
Kirche zu Braunau wurde blos geschlossen; es entstand 
aber hier größerer Lärm darüber, als dort. Die Bürger, 
die am vorlautesten waren, wurden als Rebellen verhaftet 
und in ein Gefängniß geworfen. 
Diese beiden Ereignisse machten großes Aufsehen unter 
den zahlreichen böhmischen Protestanten, die über Verletzung 
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