Full text: Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus

ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern 
Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, 
(auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, 
denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, 
bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer¬ 
den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme 
Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, 
die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von 
den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- 
versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, 
der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und 
Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. 
Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke 
sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un¬ 
tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille 
nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und 
der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen 
behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als 
ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch 
den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie 
er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und 
Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee 
und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — 
Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe 
den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie 
er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 
zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- 
nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um 
die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige 
Eoangelium auf seinem Schooß. 
Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm 
wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit 
seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« 
men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach 
des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu 
Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem 
zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- 
lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und 
Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, 
den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes 
zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts
	        
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