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drücken mußte. Im Jahr 1826 fingen die Perser einen Krieg an und erfuhren
durch den General Paskewitsch, der Eriwan und Tauris eroberte, die Ue-
bcrlegenheit der europäischen Waffen auf eine sehr empfindliche QBeife; im Frie¬
den von Turkmantschai rückten die russischen Grenzen jenseits des Kaukasus bis
über den Arares vor.
1828 fing der Kaiser mit den Türken Krieg an, zu welchem ihn der Sul¬
tan durch einen beleidigenden Ferman herausgefordert hatte. Im ersten Jahre
konnten sich die Russen keiner besonder» Erfolge rühmen- sie eroberten zwar
einige Festungen, wurden aber bei Silistria und Schumla mit großem Verluste
zurückgeschlagen. Erst im folgenden Jahre drang Diebitsch (ein Schlesier) über
das Balkangebirge bis Adrianopel vor und zwang die Türken zum Frieden, in
welchem sie einige Landstriche in Asien abtreten mußten. Viel mehr Opfer ko¬
stete der Krieg gegen die Polen; diese revolutionirten den 29. Nov. 1830 in
Warschau; alle Provinzen folgten. Das große russische Heer unter Diebitsch
vermochte in mehrtägigen blutigen Gefechten (Febr. 1831) die weit schwächer»
Polen, welche ein alter General aus Napoleons Schule, Clopicki, befehligte, nicht
zu überwältigen, und im März erlitten sie durch Skrzynecki, ebenfalls Schüler
des großen Kricgsmeisters, empfindliche Niederlagen. Bei Ostrolcnka errang
Diebitsch durch seine Uebermacht theuer erkaufte Vortheile 26. Mai, erstarb aber
schon am 10. Juni an der Cholera. Indessen schadeten sich die Polen selbst am
meisten durch ihre Uneinigkeit, und nur so war es möglich, daß Paskewitsch,
welcher nach Diebitsch kommandirte, am 6—8. Sept. Warschau erstürmen
konnte, freilich mit entsetzlichen Opfern. Seitdem ist Polen eine russische Pro¬
vinz, und viele tausend Flüchtlinge irren in der Welt umher. — Einen hart¬
näckigen Feind bekämpft Rußland seit vielen Jahren nicht mit besonderm Glücke,
die Bergvölker des Kaukasus, welche gleich den alten Numantinern ihre Freiheit
vertheidigen. Rußland muß diese Völkerschaften bezwingen, wenn es den Ver¬
kehr seiner Provinzen dies- und jenseits des Gebirges durch die Bergleute nicht
gesperrt oder gefährdet sehen, wenn es Herr der Gebirgspässe sein will.
Türkei und Griechenland.
Die Türkei ist ein erlöschendes Reich; die Religion Muhameds hindert die
Türken an dem Aufschwung der christlichen Civilisation Theil zu nehmen, und so