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Von diesem traurigen Schauplatze verwirrter Streitigkeiten und 
kleiner Kriege eilen wir zu wichtigern Begebenheiten. 
20. Die Römer. — Pyrrhus und Fabriclus 280. — Manius 
Curius Dentatus. 
(Dritter Samniterkrieg 298 — 290. PubliuS DeciuS Mus. — Krieg mit Tarent 
und mit Pyrrhos, König von EpiroS, 282 — 273. Schlachten bei Heraklea, 
Asculum und Beneventum. Fabricius. ManiuS Curius DentatuS.) 
Wir verließen die Römer nach Beendigung zweier gefährlicher 
Kriege: des zweiten Samniterkrieges (326 — 304) und des Etrus¬ 
kerkrieges (311 — 308). Allerdings kam Rom dabei manchmal in 
große Bedrängniß. Aber theils die strenge Kriegszucht des Heeres, 
theils die moralische Kraft so vieler trefflicher Männer rettete es, und 
verschaffte ihm zuletzt immer den Sieg. Dies war auch der Fall im 
dritten Samniterkriege (298 — 290), mit denen die Etrurier, 
die Umbrer und die Gallier gemeinschaftliche Sache machten. Die 
Beschreibung der hier vorfallenden Schlachten übergehen wir, und be¬ 
richten nur, daß in einer derselben (bei Sentinum in Umbrien 295) 
Publius D ecius Mus, ein Sohn des oben beim latinischen Kriege 
genannten, sich auf dieselbe Weise, wie damals sein Vater, für das 
Vaterland dahingab. Der römische Flügel, den er befehligte, war von 
den Galliern in die Flucht geschlagen worden. Da rief der wackre 
Mann den Pontifex herbei,, und befahl ihm, ihn und die Feinde den 
Todesgöttern zu weihen, und nachdem der Priester die Weihung voll¬ 
zogen, spornte er sein Pferd in den dichtesten Haufen der Feinde, wo 
er den Tod fand. Wahrend nun die Gallier erstaunt um seinen Leich¬ 
nam umherstanden, faßten die fliehenden Römer wieder Muth, griffen 
den erschrockenen Feind an, und besiegten ihn. — Die Samniter wur¬ 
den zuerst des Krieges überdrüssig, unterwarfen sich, und büßten ihre 
Unabhängigkeit ein. Länger — bis 280 — währte der Krieg mit 
den 3 andern Völkern, die aber auch endlich, durch die Verwüstung 
ihrer Länder erschöpft, Frieden schlossen, und nun ruhige Nachbaren 
der Römer blieben. 
Alle Kriege, welche Nom bisher geführt hatte, waren in Italien 
geführt worden, und hatten ihm die Herrschaft über die meisten itali¬ 
schen Völker verschafft; aber es gab doch noch mehrere, welche unab¬ 
hängig waren, namentlich im jetzigen Königreiche Neapel, welches da¬ 
mals Groß-Griechenland hieß, dessen Küsten mit vielen blühenden 
Seestädten, die griechische Sprache und Bildung hatten, besetzt waren. 
Eine der reichsten darunter war Tarent, auch eine griechische Colo- 
nie, dessen Einwohner einen sehr einträglichen Handel trieben. Die 
Tarentiner waren so schwelgerisch, daß man von ihnen erzählt, sie 
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